Berner Regierung will Solaranlagen an Fassaden erlauben
Solaranlagen an Fassaden sollen im Kanton Bern künftig bewilligungsfrei sein. Der Regierungsrat empfiehlt eine entsprechende Motion zur Annahme. Das geht aus seiner am Montag veröffentlichten Antwort hervor.
Quelle: Bru-nO, Pixaby-Lizenz
Solarpanels im Sonnenlicht. (Symbolbild)
Der Vorstoss ist breit abgestützt: Unterschrieben haben ihn
Grossratsmitglieder von GLP, SP, EDU, FDP, SVP und EVP. Die Energiekrise
erfordere einen raschen Zubau von Solaranlagen, heisst es zur Begründung. Mit
einer Teilrevision des Baugesetzes solle der Regierungsrat die Solaranlagen an
Fassaden bewilligungsfrei machen.
Die Kantonsregierung ist dazu bereit. Sie weist zugleich
darauf hin, dass auch der Bund eine Liberalisierung plane. Die Motionäre rennen
also womöglich offene Türen ein. Der Regierungsrat will das kantonale Baurecht
anpassen, sobald der Bund sein Energiegesetz revidiert hat.
Potenzial alpiner Solaranlagen in Bern prüfen
Dieselbe Stossrichtung hat eine SVP-Motion, die ebenfalls zur Annahme empfohlen wird. Private und Gewerbebetriebe sollen vermehrt die Möglichkeit haben, Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energie bewilligungsfrei einzubauen.
In vielen Fällen – etwa bei Erdwärmesonden und Luftwärmepumpen
in Gebäuden – sei das bereits der Fall, schreibt der
Regierungsrat. Handlungsbedarf sieht er vor allem bei Solaranlagen.
Die Regierung will auch das Potenzial von alpinen
Photovoltaik-Anlagen im Kanton Bern untersuchen lassen, so wie es eine Motion
aus den Reihen der Grünen fordert. Mitunterzeichnet wurde sie von Mitgliedern
von EVP, FDP, SP, Mitte und GLP.
Als Postulat annehmen möchte die Regierung einen Vorstoss aus den Reihen der Grünen. Gefordert wird ein befristetes Pilotprojekt für schwimmende Solarkraftwerke auf einem Berner See. Diese Anlagen könnten laut den Motionären einfach und rasch zurückgebaut werden, wenn es dereinst genügend fixe Photovoltaik-Anlagen geben wird. (sda/pb)