10:19 BAUPROJEKTE

Bauregion BE: Diese Projekte beschäftigen den Kanton Bern 2020

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: zvg

Während auf dem Europaplatz im Westen der Stadt Bern vier neue Gebäude entstehen sollen, nimmt das Projekt zur Sanierung der Sportanlage Ka-We-De Gestalt an. Eine Übersicht zu laufenden Projekten im Kanton Bern.

Visualisierung Hochhaus Ausserholligen

Quelle: Plan C GmbH, Bern

Visualisierung des Hochhauses Ausserholligen.

Im Viererschritt in die Höhe

Bern – Ein herausragender städtebaulicher Akzent ist im Westen der Stadt geplant. Auf dem von der Autobahn A12 überquerten Gelände beim Bern Europaplatz sollen vier Gebäude mit einer Geschlossfläche von rund 70 000 Quadratmetern entstehen. Das Angebot umfasst Büro- und Dienstleistungsflächen, ein Viertel des Volumens entfällt auf Wohnungen. 110 Meter misst das höchste Gebäude, in dem das städtische Versorgungsunternehmen EWB «Energie Wasser Bern» Ende 2024 seinen neuen Hauptsitz einrichten wird. Die BLS prüft zudem die Verschiebung der S-Bahn-Haltestelle Stöckacker um 400 Meter nach Osten, sodass der 2026 fertiggestellte Campus der Berner Fachhochschule beim nahen Weyermannshaus optimal ins öffentliche Verkehrsnetz eingebunden werden kann. Im Frühling wurde ein Studienauftrag zur weiteren Arealentwicklung lanciert. Parallel dazu wird die Stadt eine Überbauungsordnung ausarbeiten, über welche voraussichtlich Anfang 2022 abgestimmt wird.

www.ewb.ch

Modell Kunstpavillon Centre Albert Anker

Quelle: zvg

Modell des Kunstpavillons.

Annexe du Centre Albert Anker à Anet

Ins – Das Theologiestudium bricht Albert Anker zu Gunsten seiner wahren Berufung ab. Nach Studienaufenthalten in Paris richtet er sich auf dem elterlichen Hof in Ins, französisch Anet, ein Atelier ein, thematisiert mit liberalem Geist Errungenschaften der sich entwickelnden modernen Schweiz wie das Schulwesen, aber auch das einfache bäuerliche Leben. Das Centre Albert Anker will die Vermittlung seines Werks mit einem neuen Kunstpavillon und sachten Eingriffen beim Baubestand in einen neuen Rahmen stellen. Die schlichte Vollholzkonstruktion nach Plänen der Architektengemeinschaft Pauli Hegg erinnert an traditionelle Speicher, die Bildsignatur «Albert Anker à Anet» findet in den schräg gestellten Stützen des Neubaus ihre architektonische Entsprechung. Im Februar wurde das Baugesuch eingereicht, sodass mit dem Bau Anfang nächsten Jahres begonnen werden könnte. Gerechnet wird mit Gesamtkosten von 5,4 Millionen Franken.

www.centrealbertanker.ch

Bildung war die Antwort

Münchenbuchsee – 1799 übernimmt der Berner Patrizier Philipp Emanuel von Fellenberg den durch die Franzosen eroberten Landsitz Wylhof (heute Hofwil), wo der Agronom und Pädagoge einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb einrichtet, neue Lehr- und Erziehungsanstalten gründet sowie eine Armenschule unterhält. Nach dem Erwerb durch den Kanton ist in den Gebäuden zuerst ein Lehrerseminar untergebracht, heute ein Gymnasium mit musischpädagogischen Ausrichtung. Als Ersatz für Provisorien, die bis 2024 bewilligt sind, will der Kanton ein Schulgebäude und eine neue Sporthalle bauen sowie Sanierungen an den Bestandsbauten vornehmen. Dabei ist auf denkmalpflegerische Aspekte des historisch gewachsenen Ensembles Rücksicht zu nehmen, da das Areal im Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) eingetragen ist. Anfang Jahr wurde das Siegerprojekt «Dialog» des in Zürich tätigen Architekten Till L ensing vorgestellt. Das Kostenziel für die Realisierung liegt bei rund 59 Millionen Franken. Gebaut werden soll ab 2022, die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

www.bve.be.ch

Visualisierung der Sportanlage Ka-We-De

Quelle: zvg

Visualisierung der sanierten Sportanlage Ka-We-De.

Sanfte Ertüchtigung einer Sportanlage

Bern – Sommers wie winters wollte die Stadt «Anhängern eines modernen sportlich-körperbewussten Lebensstils» einen mondänen Treffpunkt bieten und setzt den Plan 1933 mit der Eröffnung der Sportanlage Ka-We-De um, was für Kunsteisbahn Wellenbad Dählhölzli steht. Zielgruppen waren die «oberen Bevölkerungsschichten», doch schon bald trifft sich dort ganz Bern zu Spiel, Sport und Spass. Auf vage Neubauideen in den 70er-Jahren folgt in den 80ern eine Renovierung. Nun ist eine grundlegende Sanierung unumgänglich geworden. Das Projekt des Berner Teams Kast Käppeli sieht bei der denkmalgeschützten Anlage «wirkungsvolle» Änderungen vor, der Charme aus der Bauzeit soll aber bewahrt werden. Die Investitionen belaufen sich auf 27 bis 35 Millionen Franken. Über den Kredit soll das Stimmvolk 2022 befinden. Der Baustart ist für 2025 geplant, sobald die neue Eishalle im Weyermannshaus eröffnet ist.

www.ka-we-de.ch

Visualisierung der Überbauung Holliger

Quelle: zvg

Visualisierung der Überbauung Holliger.

Aufwertung mit günstigem Wohnraum

Bern – Das Holligerquartier erhält momentan eine Aufwertung. Sechs gemeinnützige Bauträger realisieren auf einer Brache der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage Warmbächli eine neue Wohnsiedlung. Das im Baurecht realisierte Gesamtprojekt umfasst 330 bis 350 Wohnungen sowie Retail- und Gewerbeflächen. Das Angebot richtet sich an Familien sowie an Interessenten mit Vorlieben für neue Wohnformen, wobei die Mieten deutlich unter der Kostenlimite des Bundesamts für Wohnungswesen liegen sollen. Basis für die Entwicklung der sechs Baufelder bildet das städtebauliche Konzept von BHSF Saletzky und Kretz sowie Pläne von fünf weiteren Architekturbüros. Mindestens rund 120 Millionen betragen die Investitionen. Anfang 2025 wird dann auch das Hochhaus der Eisenbahnergenossenschaft fertig gestellt sein.

www.holliger.ch

Visualisierung des Neubaus der Privatklinik auf dem Areal «Schattenhalb»

Quelle: zvg

Visualisierung des Neubaus der Privatklinik auf dem Areal «Schattenhalb».

Lichtblick im Schattenhalb-Areal

Meiringen – Die zur Michel-Gruppe gehörende Privatklinik für die Behandlung von affektiven Störungen wie Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Burnout und Suchtmittelabhängigkeit soll auf dem Areal «Schattenhalb» um einen Neubau erweitert werden. Das Projekt «Lichtblick» von Ruch Architekten, Meiringen, und Jans Landschaftsarchitektur und Gestaltung öffentlicher Raum, Zürich, hat die Wettbewerbsjury einstimmig zur Weiterbearbeitung empfohlen. Vorfabrizierte Holzelemente sollen laut Plan eine rasche, trockene und stille Bauweise ermöglichen. Das Projekt befindet sich momentan in der Entwicklungsphase, in der für die Einzonung und das Baugesuch noch planerische Konkretisierungen notwendig sind. Die Investitionen belaufen sich auf rund 14 Millionen Franken. Der Baubeginn ist laut dem Projektwettbewerb auf 2023 / 24 vorgesehen.

www.michel-gruppe.ch

Geschrieben von

Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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