14:26 BAUPROJEKTE

Bauprojekte im Kanton Uri, Nid- und Obwalden: Revitalisierung eines Kurorts

Teaserbild-Quelle: GlobeTech / CAS Gruppe AG

In Engelberg OW wird das fast 100 Jahre alte Schwimmbad durch einen Neubau ersetzt, in Stans NW ist eine neue Werkstätte mit betreuten Arbeitsplätzen geplant und in Seelisberg UR wird die Revitalisierung eines ehemaligen Kurorts vorangetrieben.

Visualisierung Neubau Schwimmbad Sonnenberg Engelberg

Quelle: Berrel Kräutler Architekten

Vom Areal des Aussenbades ist über das neue Hallenbad hinweg der Blick nach Süden, ins Alpenpanorama, frei.

Neubau ersetzt fast 100 Jahre altes Schwimmbad Sonnenberg

Engelberg OW – Im Jahr 1928 wurde in Engelberg ein Schwimm- und Freibad am Sonnenberg gebaut. Fast 100 Jahre später soll die Anlage am gleichen Standort nun einem neuen Schwimmbad weichen. Gemäss einer Gebäudezustandsanalyse wäre ein Erhalt der alten Anlage mit hohen Kosten verbunden gewesen, wie Bendicht Oggier, Geschäftsführer der Gemeinde Engelberg, vor zwei Jahren erklärte. Deshalb setzte die Gemeinde stattdessen auf einen Ersatzneubau und eine Sanierung. Läuft alles nach Plan, soll das neue Bad Ende 2026 eröffnet werden. Realisiert wird das moderne Schwimmbad nach einem Entwurf der Berrel Kräutler Architekten aus Zürich und der Bryum GmbH aus Basel, die 2022 den Architekturwettbewerb gewonnen hatten. 

Mit dem Projekt soll Engelberg laut der Gemeinde ein «charmantes und familienfreundliches Bad» erhalten. Vorgesehen sind unter anderem eine Sprungturmanlage, zwei Rutschbahnen und ein ganzjährig nutzbares Warmwasseraussenbecken. Weiter soll das neue Bad eine Wärmerückgewinnungsanlage erhalten, die einen Drittel des Wärmebedarfs deckt und um eine Photovoltaikanlage ergänzt werden, die zirka 15 Prozent des Strombedarfs produziert. Im Juni gab die Stimmbevölkerung von Engelberg dem für den Neubau benötigten Objektkredit in der Höhe von 27,1 Millionen Franken grünes Licht. Bereits diesen Herbst sollen die bestehenden Anlagen rückgebaut werden. Im Dezember 2026 soll das neue Erlebnisbad eröffnet werden.

www.gde-engelberg.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Obwalden


Neubau Stiftung Weidli Stans

Quelle: zvg / Stiftung Weidli

Visualisierung des Neubaus: Die Werkstätte soll dereinst 115 geschützte Arbeitsplätze bieten.

Neue Werkstätte mit betreuten Arbeitsplätzen

Stans NW – Die Stiftung Weidli in Stans bietet Menschen mit leichter bis sehr schwerer Beeinträchtigung unterschiedliche Wohnformen, Arbeitsplätze und eine Tagesstätte an. Mit dem Bau einer neuen Werkstätte auf dem Areal Milchbrunnen mit insgesamt 115 geschützten Arbeitsplätzen will die Stiftung nach eigenen Angaben eine notwendige Weiterentwicklung ermöglichen. Denn die Arbeitssituation in der alten Werkstätte ist seit Jahren nicht ideal. Der Warenumschlag sei gefährlich und knappe räumliche Verhältnisse führten zu Stress-Situationen, wie die Stiftung kürzlich mitteilte. 

Konkret geplant ist ein dreigeschossiger, 50 Meter langer, 30 Meter breiter und 13 Meter hoher Gebäudekörper in Holzbauweise mit einer Bruttogeschossfläche von 4500 Quadratmetern. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 21,3 Millionen Franken. Der Kanton Nidwalden beteiligt sich daran mit einem zinslosen Darlehen von 10,5 Millionen Franken. 6,5 Millionen finanziert die Stiftung über ein Darlehen, zwei Millionen Franken werden dem Stiftungsbaufonds entnommen. Das restliche Geld will die Stiftung mit Spenden ab-decken. Realisiert wird die neue Werkstätte durch die Plus Architekten AG, die in einem Planerwahlverfahren mit öffentlicher Submission den Zuschlag erhielten. Der Spatenstich erfolgt im August. Die Eröffnung ist für 2026 vorgesehen.

www.weidli-stans.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Nidwalden


Hotelanlage auf dem Seelisberg (Visualisierung)

Quelle: Iwan Bühler Architekten

Die Hotelanlage auf dem Seelisberg wir mit Neubauten ergänzt.

Hotel Sonnenberg und Kulm: Revitalisierung eines Kurorts

Seelisberg UR – Zuerst bot eine Herberge Wallfahrern Rast, dann bildeten Panorama und Höhenluft ideale Bedingungen für einen Kurort mit Weltruf. 1875 nahm das Grand Hôtel und Kurhaus Sonnenberg den Betrieb auf. Die Geschichte des Kurorts und des ehemaligen Hotels Sonnenberg verliefen wechselhaft. 50 Jahre nutzte es die religiöse Gemeinschaft um Maharishi Mahesh Yogi. Von dieser hat die Halter AG die Hotels Sonnenberg und Kulm Anfang Jahr übernommen. Insgesamt umfasst das Areal rund 50 000 Quadratmeter und ein halbes Dutzend Gebäude. Halter plant laut Mitteilung, es «im Dorfkontext und mit Respekt vor dem wertvollen Urbestand zeitgenössisch auszubauen und, wo verträglich, zu verdichten». 

Herz der Anlage ist das denkmalgeschützte Hotel Sonnenberg, dessen ehemals farbig gefasste Fassade wieder originalgetreu hergestellt werden soll. Bauten, die das Hotel «in seiner Bedeutung schwächen», sind laut Plan rückwärtig durch Neubauten zu ersetzen. Erhalt der äusseren Gestalt und der Substanz im Inneren sind auch im nicht denkmalgeschützten Hotel Kulm vorgesehen. Insgesamt sind in verschiedenen Alt- und Neubauten 120 Wohnungen geplant. Das Projektteam und die Behörden bereiten aktuell die Anpassung der kommunalen Nutzungsplanung und die Erstellung eines Quartiergestaltungsplans vor. Halter rechnet Ende 2025 mit der Gesuchstellung. Das Investitionsvolumen beträgt gesamthaft rund 200 Millionen Franken.

www.halter.ch/de/projekte/sonnenberg-anlage

Weitere Bauprojekte im Kanton Uri


Erhöhung Damm Göscheneralpsee

Quelle: zvg, Kraftwerk Göschenen AG

Die Kraftwerk Göschenen AG startet ein Vorprojekt, um die technischen, ökologischen, rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Aspekte einer Dammerhöhung um 15 Meter im Detail zu prüfen.

Wird der Göscheneralp-Staudamm um 15 Meter erhöht?

Göscheneralp UR – Die Planung von Stauanlagen für die Wasserkraftnutzung ist auf die Ergiebigkeit der Zuflüsse im jeweiligen Einzugsgebiet ausgerichtet. Für den Erhalt der Versorgungssicherheit sind Erhöhungen von bestehenden Stauanlagen vorteilhaft. Die Kraftwerk Göschenen AG (KWG) hat mit einer Variantenstudie die Machbarkeit einer Erhöhung des Staudamms auf der Göscheneralp um acht, zehn oder 15 Meter prüfen lassen. Aus wirtschaftlicher Sicht steht laut Mitteilung der KWG die 15-Meter-Variante für eine vertiefte Prüfung im Vordergrund. Mit einem Eingriff in dieser Grössenordnung könnte der Speicherinhalt des Stausees um 28 Prozent erweitert, aber die Stromproduktion nur geringfügig erhöht werden. 

Vielmehr soll es der grössere Speicherinhalt ermöglichen, die Produktion vermehrt vom Sommer- ins Winterhalbjahr zu verschieben, wenn Strom am dringendsten benötigt wird. Damit lasse sich eine Winterumlagerung von rund 60 GWh in der gesamten Reusskaskade erzielen. Doch selbst unter Berücksichtigung einer Förderung von 60 Prozent der anrechenbaren Investitionen bleibe das Projekt wirtschaftlich «äusserst herausfordernd». Die Staudammerhöhung gehört zu den sechzehn Wasserkraftprojekten, bei welchen das Parlament die Realisierung rasch vorantreiben will. Frühester Baustart wäre 2026, die KWG rechnet mit einer Bauzeit von vier bis fünf Jahren.

www.kw-goeschenen.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Uri


Neubau Haus Sternen in Schattdorf UR

Quelle: GlobeTech / CAS Gruppe AG

So soll die Überbauung «Haus Sternen» in Schattdorf UR dereinst aussehen.

Wo der «Sternen» steht bald wohnen

Schattdorf UR – Der südlich von Altdorf gelegene Ort steht in der Aussenwahrnehmung etwas im Schatten der Kantonshauptstadt. Doch aufgrund der dynamischen Bevölkerungsentwicklung handelt es sich mittlerweile um die zweitgrösste Gemeinde im Kanton Uri, einzig in Altdorf sind mehr Personen ansässig. Wohnraum ist daher gefragt. Entstehen soll dieser unter anderem an der Stelle, wo sich das baufällige Gebäude des ehema-ligen Restaurants «Sternen» befindet. Der geplante Neubau umfasst zwölf Wohnungen und Gewerbeflächen im Erdgeschoss. Trotz des Eingriffs soll sich die Siedlungsstruktur nur unwesentlich verändern. 

Im Vergleich zur aktuellen Situation wird das Gebäude jedoch leicht zurückversetzt, was Raum schafft für begrünte Flächen und Gelegenheit bietet, die berüchtigte «Sternen»-Kurve verkehrstechnisch zu entschärfen. Der Neubau mit hinterlüfteter Holzfassade und Photovoltaikanlage soll Minergie-Standards erfüllen. Die Bauherrschaft liegt bei einer einfachen Gesellschaft, bestehend aus der CAS Liegenschaften AG und der Gamma Immobilien AG. Die Baubewilligung liegt vor, wie Helen Chappuis, Geschäftsleitung der CAS Gruppe AG, auf Anfrage sagte. Starten sollen die Bauarbeiten nächsten Winter. Der Name der Gemeinde, die im Jahr 1248 erstmals in den Urkunden erwähnt wurde, leitet sich übrigens vom Mittelhochdeutschen Wort «Scachdorf» ab, was «Dorf am Waldrand» bedeutet.

www.cas-gruppe.chwww.sternen-schattdorf.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Uri


Geschrieben von

Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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Zeichnet, schreibt und kreiert gerne. Themenbereiche: Bauprojekte sowohl international als auch regional, News aus Wissenschaft, Forschung, Technik, Architektur und Design.

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