Bauarbeiten beim Campus Bern der BFH können bald beginnen
Der Campus Bern der Berner Fachhochschule (BFH) kommt in die Realisierungsphase. Die Stadt Bern hat Anpassungen bei den Planungsinstrumenten durch das Amt für Gemeinden und Raumordnung am Donnerstag in Kraft gesetzt.
Quelle: wulf architekten, STUDIOPEZ, Aron Lorincz Atelier
Der neue Campus Bern. Im Vordergrund links der Gartenpavillon. Der Stadtbach ist freigelegt. Die Umgebung mit viel Grün lädt zum Verweilen ein. Links die neue Passerelle «Steigerhubel» über die Bahngleise für Zufuss gehende und Velofahrende.
Ausserholligen im Westen der Stadt Bern gehört zu einem der Entwicklungsschwerpunkte des Kantons. Zentrales Element des verkehrsgünstig gelegenen Stadtteils wird der neue Campus der Berner Fachhochschule (BFH). Das Projekt erforderte Anpassungen der planungsrechtlichen Grundlagen. Ende August konnte das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGG) die Überbauungsordnung Weyermannshaus-Ost III und den Zonenplan Weyermannshaus-Ost genehmigen.
Weil gegen den Entscheid keine Beschwerden eingegangen waren, setzte die Stadt Bern die Planungsinstrumente per 10. Oktober 2024 in Kraft. Damit ist laut Stadtpräsident Alec von Graffenried ein wichtiger Meilenstein für den baldigen Beginn der Bauarbeiten erreicht. Der Kanton rechnet laut AGG in der zweiten Jahreshälfte mit der Bewilligung.
Bauauftrag bereits erteilt
Die veränderte Marktsituation nach Corona, die Komplexität des Projekts sowie kurzfristige Preisänderungen im Bausektor erhöhten laut dem AGG die Kosten um 44,2 Millionen. Den entsprechenden Zusatzkredit zuhanden des Grossen Rats hat der Regierungsrat bereits bewilligt. Mit dem Kredit sollen verschiedene Risikopositionen abgedeckt werden.
Quelle: wulf architekten, STUDIOPEZ, Aron Lorincz Atelier
Blick von Westen auf den Haupteingang. Die meisten Personen erreichen den Campus aus dieser Richtung.
Nach bisherigem Stand wird mit Gesamtkosten von rund 428,1 Millionen Franken gerechnet. Der Bund unterstützt das Projekt finanziell über das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und hat im Juni dieses Jahres insgesamt 81 Millionen Franken zugesichert. Den Zuschlag für den Bauauftrag hat das AGG bereits an das Totalunternehmen Losinger Marazzi AG vergeben.
Departemente auf einem Campus konzentriert
Mit dem Campus auf dem Areal Weyermannshaus-Ost in Ausserholligen werden die Departemente «Gesundheit», «Soziale Arbeit», «Wirtschaft», «Hochschule der Künste» sowie das Rektorat und die Services an einem Ort konzentriert. Aktuell betreibt die BFH allein in der Stadt Bern 24 Ausbildungsstätten. Der Grosse Rat hatte dieser Konzentration bereits 2016 zugestimmt.
Dereinst sollen mehr als 7000 Studentinnen und Studenten sowie der BFH-Mitarbeiterstab den Campus beleben. Künftig soll der Bildungs- und Forschungsstandort über die Kantonsgrenzen hinaus Wirkungskraft entfalten. Gemäss kantonalem Mobilitätskonzept dürften etwa 85 Prozent der Studierenden und Mitarbeitenden mit dem öffentlichen Verkehr anreisen, insbesondere mit der S-Bahn. (mgt/sts)