Bau des neuen Botta-Observatoriums der Sternwarte Uecht hat begonnen
Am Montag startete auf der Uecht oberhalb des Dorfes Niedermuhlern BE der Bau der neuen Sternwarte nach Entwürfen des Tessiner Architekten Mario Botta. Die Eröffnung des Observatoriums ist im zweiten Quartal 2023 geplant.
Der Spatenstich für das Projekt «Swiss Space & Sustainability Observatory», abgekürzt «s3o», fand bereits im September 2019 statt. Danach wurde es still um das Projekt. Damals war die Finanzierung des neun Millionen Franken teuren Vorhabens auf dem Weiler Uecht oberhalb des Berner Dorfes Niedermuhlern noch nicht gesichert; zwei Millionen fehlten. «Visionäre private Partner» sollten die fehlenden Mittel beisteuern, so der damalige Wunsch der Trägerstiftung.
Mehr Ausstellungsfläche mit ESA-Prototyp
Nun hat der Stiftungsrat die Realisierung des Projekts freigegeben, wie die Stiftung Sternwarte Uecht am Donnerstag mitteilte. Damit gehe das Bauvorhaben für das neue Besucherzentrum nach intensiven Vorbereitungen nun definitiv in die Umsetzung über. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, wurde daneben auch eine Projektänderung genehmigt, die eine Erweiterung der Ausstellungsfläche des «s3o vorsieht. Damit entstehe mehr Raum für die Wissensvermittlung und Ausstellungsobjekte.
Dazu zählt laut Mitteilung etwa das Automated Transfer Vehicle (ATV), ein Prototyp eines ESA-Raumfrachters für die Versorgung der ISS. Dieser sei im April 2019 auf die Uecht transportiert worden, um ihn vor der Verschrottung zu retten. Die Stiftung sei überzeugt, dass mit den letzten wichtigen Projektanpassungen die ideale Basis für den erfolgreichen Betrieb des Besucherzentrums gelegt werden konnte, heisst es weiter.
Bestehende Sternwarte als Museum
Mit dem Projekt «s3o» will die Trägerstiftung auf 950 Metern über Meer in einem «Astro-Park» die Astronomie einem grösseren Publikum näher bringen und Forschung ermöglichen. Auf dem Gelände gibt es bereits seit 1951 eine Sternwarte. Diese genügt aber den heutigen Anforderungen nicht mehr und soll als Museum Bestandteil des neuen Astro-Parks werden.
Die Uecht eignet sich für die Sternbeobachtung, weil es dort im Winter kaum Nebel gibt. Auch befindet sie sich trotz ihrer Nähe zu Bern abseits des Lichtsmogs der Agglomerationen Bern und Thun. (pb/mgt)
Quelle: zvg, Stiftung Sternwarte Uecht
Impressionen von der Baustelle auf der Uecht.
Quelle: zvg, Stiftung Sternwarte Uecht
Impressionen von der Baustelle auf der Uecht.
Quelle: zvg
Visualisierung der Sternwarte bei Nacht.