07:53 BAUPROJEKTE

Basler Musical-Theater: Grosser Rat bekräftigt Gründe gegen Weiterbetrieb

Teaserbild-Quelle: Kanton Basel-Stadt

Die Basler Regierung ihre ablehnende Haltung zu einem Weiterbetrieb des Musical-Theaters betont: Mit Rückstellungen für kurzfristig nötige Sanierungsmassnahmen müsste von Betreibern ein Jahresmietzins von 1,5 bis 2,3 Millionen Franken verlangt werden.

Neues Hallenbad in Basel

Quelle: Kanton Basel-Stadt

Visualisierung: Die Basler Regierung will das Musical-Theater zu einem Hallenbad umbauen oder mit einem Neubau ersetzen.

Gemäss einer groben Kostenanalyse würden kurzfristig für die Sanierung der Gebäudehülle und die Aufrüstung der Bühnentechnik Kosten von 20 bis 32 Millionen Franken anfallen – mit einer Ungenauigkeit von plus/minus 25 Prozent, sagte Finanzdirektorin Tanja Soland (SP) am Mittwoch in einer Interpellationsantwort.

Diese Berechnungen seien in einer Studie eines externen Kostenplaners enthalten, die das Finanzdepartement respektive Immobilien Basel-Stadt wie vom Interpellanten, dem GLP-Grossrat Johannes Sieber gewünscht, publizieren werde.

Im Grundsatz würde das 2020 von der MCH Group übernommene Musical-Theater den Kanton 0,9 bis 1,4 Millionen Franken pro Jahr kosten. Darin seien die laufenden Kosten sowie Rückstellungen für Sanierungsmassnahmen enthalten.

Diese Rückstellungen hätten in der kurzen Zeit seit 2020 aber nicht in genügenden Ausmass gebildet werden können. Wenn man nun die kurzfristigen Sanierungsmassnahmen in die Kostenberechnung einbeziehen wollte, entspräche dies einem jährlichen Mietzins von 1,5 bis 2,3 Millionen Franken.

Geringe Chancen auf Zahlung des höheren Mietzinses

«Aufgrund der bisherigen Erfahrungen hält der Regierungsrat die Chancen für gering, dass ein Betreiber einen deutlich höheren Mietpreis für den Betrieb des Musical Theaters zahlen kann», so Soland. Dazu komme, dass mittelfristig Sanierungsmassnahmen mit Kosten in der Höhe von 38 bis 57 Millionen Franken anstünden.

Nachgeprüft hat der Kanton dies aber nicht. Das habe er nicht tun dürfen, sagte Soland. Aus submissionsrechtlichen Gründen könne der Regierungsrat nicht vorgängig Verhandlungen oder detailliertere Abklärungen mit einzelnen potenziellen Musical-Betreibern tätigen. Diese hätten bei der Ausschreibung einen Wettbewerbsvorteil, was rechtlich nicht zulässig sei.

Hallenbad anstelle von Musical-Theater

Die Basler Regierung will am Standort des des Musical-Theaters, das vor 30 Jahren in den alten Messebau eingebaut wurde, ein Hallenbad bauen. Dafür sieht der Regierungsrat zwei Möglichkeiten; Entweder wird das Hallenbad in den 65 Jahre alten Messebau eingepasst oder das Gebäude des Musical Theaters wird komplett ersetzt und neu gebaut.

Die Baukosten für das Hallenbad-Projekt werden laut einer ersten groben Schätzung auf zwischen rund 87 und 108 Millionen Franken veranschlagt. Im März hat der Regierungsrat die beiden Varianten dem Grossen Rat vorgelegt und einen Projektierungskredit von sieben Millionen Franken zur detaillierten Ausarbeitung des Projekts beantragt. (pb/mgt/sda)


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