Bahnhofsüberbauung in Einsiedeln gestoppt
In Einsiedeln SZ wird eine von Post und SOB geplante Überbauung nicht realisiert. Die Bauherren werfen den Behörden vor, mit Auflagen ein wirtschaftliches Projekt zu verunmöglichen. Der Bezirksrat Einsiedeln reagiert mit Erstaunen und Unverständnis auf den Projektabbruch. Von diesem ist auch der geplante Busbahnhof betroffen.
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Bahnhofsgebäude in Einsiedeln.
Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) und die Post teilten mit, dass die gemeinsam geplante Überbauung am Bahnhof Einsiedeln auf Eis gelegt werde. Eine wirtschaftliche Umsetzung des Projekts sei wegen des Gestaltungsplans und der Auflagen nicht möglich. Die Bauherren nennen dazu Vorgaben zum Bau einer Fuss- und Radwegverbindung unter der Gleisanlage zur Gaswerkstrasse und den Gewerbeanteil von 50 Prozent.
Möglichkeiten für Projektanpassungen sehen Post und SOB nicht. Es gebe wegen der Rahmenbedingungen keinen Spielraum für ein wirtschaftlicheres Projekt, teilte SOB-Sprecherin Brigitte Baur auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Erscheinungsbild überzeugte nicht
Geplant war beim Bahnhof nach Angaben der SOB eine Überbauung mit 112 Parkplätzen im Untergeschoss, 4300 Quadratmetern Gewerbefläche und 2245 Quadratmetern Wohnfläche. Der Bezirk spricht von zwei 130 Meter und 100 Meter langen, vierstöckigen Gebäuden. Gegenüber dem Wettbewerbsprojekt hätten die Planer das Volumen verdoppelt, teilte er mit.
Post und SOB hatten im Februar den Gestaltungsplan zur Vorprüfung beim Bezirk eingereicht und später der zuständigen Bezirkskommission vorgestellt. Diese beurteilte die städtebauliche Qualität als ungenügend. Gespräche mit den Behörden für eine flexiblere Gestaltung seien erfolglos geblieben, erklärte SOB-Sprecherin Baur. Post und SOB hätten deswegen entschieden, das Projekt in dieser Form abzubrechen. Weitere Verhandlungen stünden im Moment nicht an. Auch werde kein kleineres Vorhaben realisiert.
Busbahnhof vom Abbruch tangiert
Für den Bezirk Einsiedeln kommt der Projektstopp offenbar überraschend. Er sei erstaunt über das Vorgehen von Post und SOB, teilte der Bezirksrat mit. Im Januar 2019 hätte eine Gesamtanalyse der Bezirkskommission vorgelegt werden sollen. Er weist darauf hin, dass die Behörden bei der Entwicklung des Bahnhofsareals an die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen gebunden seien.
Vom Planungsstopp tangiert ist auch das Projekt des Bezirks Einsiedeln für einen Busbahnhof. Die Umsetzung des Busbahnhofs könne in der geplanten Form nicht realisiert werden, weil der von Post und SOB gehaltene Arealanteil nicht verfügbar werde, teilte die Bauherrschaft mit. Der Bezirksrat erklärte, dass nun geprüft werden solle, inwiefern dieses Projekt betroffen sei und wie es mit dieser Planung weitergehen solle. (sda)