07:39 BAUPROJEKTE

Ausstellung zu Architektur auf dem Land: Das Deutsche Architekturmuseum und „die andere Hälfte“

Teaserbild-Quelle: Haans Joosten

Das Deutsche Architekturmuseum befindet sich eigentlich in Frankfurt am Main. Mit seiner aktuellen Ausstellung gastiert es nun auf dem Land – und thematisiert die Architektur im ländlichen Raum, darunter auch solche aus der Schweiz.

Gasthaus am Brunnen, Valendas GR, Schweiz

Quelle: Ralph Feiner

Es geht in der Ausstellung auch um die Gesamtentwicklung von Gemeinden; unter anderem um Valendas in Graubünden. Im Bild: Gasthaus am Brunnen in Valendas, die Architektur stammt von Gion A. Caminada.

„Die ganze Welt spricht vom Prozess der Urbanisierung und dass in Zukunft die Hälfte der Menschen in Städten leben wird. Mein Interesse gilt der anderen Hälfte“, sagte der finnische Architekt Sami Rintala einmal. Darum geht es auch in der Ausstellung „Schön hier. Architektur auf dem Land“, mit der das Deutsche Architekturmuseum (DAM) den Blick auf Gebiete ausserhalb der Städte lenken will: Ländliche Räume als Lebensmittelpunkt gewännen zunehmend an Aufmerksamkeit, schreibt das DAM in seiner Medienmitteilung. Sie seien Orte zum Wohnen, Leben und Arbeiten. Sie benötigten eine zeitgemässe, ökologische, soziale und bauliche Infrastruktur. Anhand von beispielhaften Projekten, zeigt die Ausstellung wie das geht.

Das Gros der vorgestellten 70 Projekte befindet sich in Deutschland, Österreich, in Frankreich und der Schweiz.  Die Bandbreite ist gross. Sie umfasst Mehrfamilienhäuser, Werkstätten, Bürobauten, Museen, Büchereien, Pflegeeinrichtungen, Scheunenumbauten, Hofreiten, Hotels, Weingüter, Konzerthallen, Kapellen, Sportstätten und öffentliche Bauten wie Gemeindezentren, Schulen und Rathäuser. Dabei geht es oft um Umnutzungen und Sanierungen. Laut DAM sind bei allen Projekten regionale Identitäten herausgearbeitet, die Beteiligung der Bevölkerung erprobt und lokales Wissen weiterentwickelt worden.

Nachhaltiger Tourismus und Innenentwicklung

Bushaltestelle, Krumbach, Österreich

Quelle: Adolf Bereuter

Bushaltestelle, Krumbach, Österreich, 2011 Architektur: Kooperation Hermann Kaufmann + Partner, Bernardo Bader Architekten, Bechter, Zaffignani Architekten

Zudem geht in der Ausstellung auch um Themen wie nachhaltiger Tourismus oder Innenentwicklungen für lebendige Ortskerne angesprochen. So geht es denn unter anderem auch um Krumbach im Vorarlberg und Valendas in Graubünden; zwei Gemeinden, die laut DAM in „besonderer Weise ihre Gesamtentwicklung vorangetrieben haben“. Deutlich werden dabei die vielfach unterschiedlichen Situationen der Gemeinden – Wachstum und Schrumpfung sind nur ein Paar der teilweise gegensätzlichen Entwicklungen.

Passenderweise findet die Ausstellung im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach statt, das anhand von 65 historischen Häusern vom Dorfleben im Bundesland Hessen erzählt. Der Grund für den besonderen Ort allerdings nicht im Thema der Ausstellung, sondern wohl eher darin, dass das  Museum in Frankfurt modernisiert respektive energetisch ertüchtigt und der Brandschutz verbessert wird. Die Arbeiten starteten vergangenen Oktober und dauern laut DAM voraussichtlich zwei Jahre. (Mehr zum Umbau auf www.dam-online.de.) (mai/mgt)

Schön hier. Architektur auf dem Land bis 27. November
Informationen zum Ausstellungsort auf www.hessenpark.de

 

DAM_SchoenHier_UmgestaltungDorfkern_LVPHarchitectes_FotoLVPH.jpg

Quelle: LVPH architectes

Umgestaltung des alten Dorfkerns, Cressier NE, Schweiz, 2019 Architektur: LVPH architectes

Auszugshaus, Selzach, Schweiz,

Quelle: Philip Heckhausen

Auszugshaus, Selzach SO, Schweiz, 2019 Architektur: Meier Unger Architekten

Primarschule, Azmoos, Schweiz.jpg

Quelle: Georg Aerni

Primarschule, Azmoos, Schweiz, 2020 Architektur: Felgendreher Olfs Köchling

Gartenwerkstatt, Bezau, Österreich

Quelle: Adolf Bereuter

Gartenwerkstatt, Bezau, Österreich, 2017 Architektur: Innauer Matt Architekten

Wohnsiedlung, Bludenz, Österreich

Quelle: Hertha Hurnaus

Wohnsiedlung, Bludenz, Österreich, 2019 Architektur: feld72

Bergkapelle, Schnepfau-Wirmboden, Österreich

Quelle: Adolf Bereuter

Bergkapelle, Schnepfau-Wirmboden, Österreich, 2016 Architektur: Innauer Matt Architekten

Sanierung Schwarzwaldhof „Altbirkle“, Hinterzarten, Deutschland

Quelle: Kirsten Bucher

Sanierung Schwarzwaldhof „Altbirkle“, Hinterzarten, Deutschland, 2020 Architektur: Willi Sutter

Wirtschaftsgebäude für einen Forstbezirk, Eibenstock, Deutschland

Quelle: Werner Huthmacher

Wirtschaftsgebäude für einen Forstbezirk, Eibenstock, Deutschland, 2010 Architektur: Atelier ST

Sch(l)afstall, Bedheim, Deutschland

Quelle: Tomas Lewandowski

Sch(l)afstall, Bedheim, Deutschland, 2018 Architektur: Studio Gründer Kirfel

Rathaus, Maitenbeth, Deutschland

Quelle: Michael Heinrich

Rathaus, Maitenbeth, Deutschland, 2016 Architektur: meck architekten

Museum Luthers Elternhaus, Mansfeld, Deutschland

Quelle: Werner Huthmacher

Museum Luthers Elternhaus, Mansfeld, Deutschland, 2014 Architektur: Anderhalten Architekten

Kindertagesstätte, Wittstock/Dosse, Deutschland

Quelle: Christian Richters

Kindertagesstätte, Wittstock/Dosse, Deutschland, 2013 Architektur: kleyer.koblitz.letzel.freivogel

DAM_SchoenHier_Kegelbahn_KO OK Architektur_FotoSimonMenges

Quelle: Simon Menges

Kegelbahn, Wülknitz, Deutschland, 2019 Architektur: KO/OK Architektur

Gemeindebücherei, Gundelsheim, Deutschland

Quelle: Stefan Meyer

Gemeindebücherei, Gundelsheim, Deutschland, 2020 Architektur: Schlicht Lamprecht Architekten

Biolandhof (Hofladen), Schürdt, Deutschland

Quelle: Max & Jakob Giese

Biolandhof (Hofladen), Schürdt, Deutschland, 2019 Architektur: Max & Jakob Giese Architektur

Kegelbahn, Wülknitz, Deutschland, 2019

Quelle: Simon Menges

Kegelbahn, Wülknitz, Deutschland, 2019 Architektur: KO/OK Architektur

Gestaltung des öffentlichen Raums, Aabenraa, Dänemark

Quelle: Haans Joosten

Gestaltung des öffentlichen Raums, Aabenraa, Dänemark, 2021 Architektur: ADEPT

Gemeinschaftliches Wohnen, Erdeven, Frankreich

Quelle: Fanch Galivel

Gemeinschaftliches Wohnen, Erdeven, Frankreich, 2016/17 Architektur: j+e architectes (Nicolas Epaillard und Benjamin Jardel) + Lc1 architecte (Pierre-Yves Le Chapelain)

Wohnsiedlung, Batilly, Frankreich

Quelle: Ludmilla Cerveny

Wohnsiedlung, Batilly, Frankreich, 2019 Architektur: Bagard Luro architectes

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