Asbest gefunden: Sanierung des Theaters St. Gallen verzögert sich
Die Fertigstellung der Sanierungsarbeiten am Theater St. Gallen verzögern sich. Gründe dafür sind laut Kanton unvorhergesehene Zusatzarbeiten bei der Schadstoffsanierung. Unter anderem kam beim Abbruch Asbest zum Vorschein.
Quelle: zvg, Kanton St. Gallen
Visualisierung: So soll das Theater St. Gallen nach der Sanierung aussehen.
Das um 1968 erbaute Theater St. Gallen wird
derzeit aus alters-, energetischen-, sicherheits- und arbeitstechnischen
Gründen für 48,5 Millionen Franken umfassend saniert und mit einem Anbau um 750 Quadratmeter erweitert. Ursprünglich
sollten die Arbeiten bis im Herbst 2022 abgeschlossen und der
Betrieb ab Februar 2023 starten. Nun sollen
die Bauarbeiten voraussichtlich im April 2023 fertiggestellt sein, wie der
Kanton St. Gallen am Mittwoch mitteilte.
Bewilligung für Provisorium muss verlängert werden
Nach Abschluss der Arbeiten hätte eigentlich der Umzug vom
Theater-Provisorium im Park auf dem Unteren Brühl in das sanierte Gebäude
stattfinden sollen. Jedoch sei dies kurz vor Ende einer laufenden Saison aus
wirtschaftlicher und künstlerischer Sicht für die Genossenschaft Konzert und
Theater St. Gallen nicht zweckmässig, heisst es in der Mitteilung. Denn damit
verbunden wären ein Unterbruch der Spielzeit und Ausfälle von Vorstellungen.
Die Saison wird daher bis Anfang Juni 2023 im Provisorium fortgeführt, wie der Kanton mitteilt. Die Genossenschaft prüfe nun die neue Ausgangslage, das Programm werde den neuen zeitlichen Vorgaben angepasst. Für den Weiterbetrieb des Provisoriums muss nun die Bewilligung verlängert werden. Der Kanton führt diesbezüglich nach eigenen Angaben bereits Gespräche mit der Stadt.
Asbest bei Abbruch entdeckt
Für die Terminverzögerung bei den Bauarbeiten nennt der Kanton mehrere Gründe. Demnach mussten die Bauunternehmen beim Abbruch und der Schadstoffsanierung unvorhergesehene Zusatzarbeiten durchführen, da deutlich mehr Schadstoffe gefunden wurden als erwartet. Unter anderem kam beim Abbruch Asbest zum Vorschein.
Dies habe die Theaterleitung Ende August «wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen», sagte Direktor Werner Signer am Mittwoch vor den Medien. Zuvor sei man im Terminplan gelegen. Weiter habe aber auch das Wetter im Winter 2020/2021 zu Verzögerungen geführt und die Bauunternehmen daran gehindert, die Arbeiten schneller auszuführen.
Welche Mehrkosten dadurch nun entstehen, ist noch nicht bekannt. Das Baudepartement prüfe nun in den nächsten Monaten die konkreten finanziellen Auswirkungen der Verzögerung. (sda/mgt/pb)