Armasuisse will erste Wind-Solar-Anlage der Schweiz in Medel bauen
Im Gebiet «La Stadera» oberhalb von Medel GR soll die erste alpine Wind-Sonnenanlage der Schweiz entstehen. Armasuisse Immobilien hat ein entsprechendes Baugesuch eingereicht. Geplant sind neun Windräder, die am Fuss mit Solarpanels ausgestattet sind.
Quelle: VBS/DDPS
Visualisierung der Kleinwindenergieanlage mit bifazialen, photovoltaischen Solarblättern.
Ziel des Projekts ist es, die Eignung einer solchen Hybridanlage zur Gewinnung nachhaltiger Energie im alpinen Raum zu prüfen, wie Armasuisse am Donnerstag mitteilte. Ein Testsystem soll dafür von Herbst 2023 bis Ende 2024 Daten für eine Auswertung liefern.
Erste Wind-Solar-Anlage der Schweiz
Gebaut werden soll die Testanlage im Gebiet «La Stadera» oberhalb der Bündner Gemeinde Medel, neben der Mittelstation der ehemaligen militärischen Transportseilbahn. Der Standort biete ideale Voraussetzungen, um die nötigen Installationen unterzubringen. Ausserdem seien die Wind- und Sonnenverhältnisse ideal, erklärte Margrit Schwaller von Armasuisse auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Wind-Solar-Anlage ist laut Schwaller die erste Anlage dieser Art in der Schweiz. Mit ihr soll nicht nur bei Tag, sondern auch nachts Energie produziert werden können. Die Verantwortlichen erwarten von der Testanlage einen Stromertrag von bis zu 35 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Einfamilienhaus in der Schweiz benötigt rund 9 MWh im Jahr.
Neun Hybridanlagen geplant
Bereits im kommenden Herbst soll ein Prototyp installiert werden. Die eigentliche Testanlage – eine Kleinwindenergieanlage mit bifazialen, photovoltaischen Solarblättern – soll im Herbst 2023 in Betrieb gehen. Dafür hat Armasuisse Immobilien nun das Baugesuch im Rahmen des militärischen Plangenehmigungsverfahrens eingereicht.
Das Gesuch liegt vom 29. August bis 28. September bei der Gemeinde Medel öffentlich auf. Die Resultate der Testanlage werden laut Armasuisse darüber entscheiden, ob der in «La Stadera» mögliche Endausbau mit insgesamt neun Hybridanlagen umgesetzt wird. Die Auswertungen und Resultate werden im vierten Quartal 2024 erwartet. (pb/mgt/sda)