AgriCo Campus: Kanton Freiburg einigt sich mit Projektgegnern
Die Einsprachen gegen den AgriCo Campus in Saint-Aubin sind vom Tisch. Der Kanton Freiburg hat sich mit den Beschwerdeführern geeinigt. Damit hat das Innovationszentrum für Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie eine grosse Hürde genommen.
Quelle: Etat de Fribourg - Staat Freiburg
Visualisierung des geplanten «AgriCo»-Campus auf dem Industrieareal in St-Aubin.
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL-FP), die Freiburger Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) und die Gemeinde Belmont-Broye hatten gegen den Kantonalen Nutzungsplan (KNP) AgriCo Beschwerde eingereicht. Sie befürchteten unter anderem, dass das Innovationszentrum für Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie vor allem mehr Verkehr zur Folge hätte.
Weniger Parkplätze und «Mobilitätsschalter»
Nun konnte sich die kantonale Anstalt für die aktive Bodenpolitik (KAAB) mit den Beschwerdeführern auf mehrere Massnahmen einigen, die den Verkehr auf ein Minimum beschränken sollen, wie die Freiburger Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. So wird beispielsweise die Anzahl der Parkplätze auf die Hälfte des Erlaubten begrenzt und die Zufahrt führt nicht durch Dörfer, sondern daran vorbei.
Zudem wird gemäss Mitteilung ein «Mobilitätsschalter» geschaffen, der sich aus der KAAB sowie Vertretern der ansässigen Unternehmen, der Gemeinde Saint-Aubin und dem VCS zusammensetzt. Die Anlaufstelle soll Vorschläge zum Mobilitätsplan des Standorts erstellen, Stellungnahmen zu den Mobilitätsplänen der Baugenehmigungsanträge abgeben und an der Parkplatzverwaltung mitwirken. Diese Mitwirkung soll auch nach dem Bau fortgesetzt werden.
Möglichkeit für hohes Gebäude bleibt
Mit der Stiftung Landschaftsschutz wurde zudem eine Vereinbarung für Massnahmen in der Landwirtschaftszone unterzeichnet, die «eine Vernetzung der Natur- und Landschaftselemente ermöglichen sollen». Beide Seiten hätten sich ausserdem darauf geeinigt, dass ein im Nutzungsplan vorgesehener Entwicklungsperimeter für ein hohes Gebäude beibehalten wird, heisst es weiter.
Quelle: Etat de Fribourg - Staat Freiburg
Visualisierung: Der Campus umfasst 277'000 Quadratmeter Industriegebiet und fast 100 Hektar Landwirtschaftszone.
Jedoch dürfe ein solches Gebäude nicht vor Ende 2031, also zehn Jahre nach der Genehmigung des KNP, realisiert werden. Im Falle eines Hochhausprojekts müsse ausserdem ein Architekturwettbewerb organisiert und die Stiftung Landschaftsschutz als Jurymitglied miteingebunden werden.
Campus im Industriegebiet
Der geplante Campus umfasst 277'000 Quadratmeter Industriegebiet mit geschützten Gebäuden und fast 100 Hektar Landwirtschaftszone in Saint-Aubin. Es handelt sich dabei um das sogenannte Elanco-Gelände, auf dem einst der gleichnamige US-amerikanische Tiermedizinhersteller tätig war. Nach der Schliessung des Standorts kaufte der Kanton das Areal, um es später nach seinen Vorstellungen weiterentwickeln zu können. (pb/mgt/sda)