Änderungen bei Bauprojekt Nauentor in Basel gefordert
Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) des Basler Grossen Rats bewilligt die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Bau des Grossprojekts Nauentor beim Bahnhof SBB. Sie pocht aber auf Verbesserungen, etwa für den Veloverkehr.
Quelle: zvg
Im Projekt Nauentor sind drei Hochhäuser in der Höhe von knapp 90 Metern vorgesehen.
Die BRK hat die Vorlage des Regierungsrats entsprechend
ergänzt und mit 9 zu 2 Stimmen bei einer Enthaltung dem Grossen Rat zur
Bewilligung unterbreitet, wie aus dem am Freitag veröffentlichten
Kommissionsbericht hervorgeht.
Konkret geht es in der Vorlage unter anderem um eine
Änderung des Zonenplans und um einen Bebauungsplan für das Neubauprojekt an der
Stelle des ausgedienten Postreitergebäudes beim Bahnhof SBB. Dieses sieht über
den Gleisanlagen einen ausgedehnten neuen Sockelbau mit
Dienstleistungsnutzungen und grossen Höfen sowie an dessen Rändern drei
Hochhäuser von knapp 90 Metern Höhe vor. Als Investoren stehen die Post und die
SBB fest.
Neuralgischer Punkt für Baukomplex
Die BRK weist in ihrem Bericht darauf hin, dass der
Baukomplex an einem neuralgischen Punkt zwischen dem Gundeldinger-Quartier und
der Kernstadt zu stehen komme. Deshalb sei eine besonders sorgfältige Planung
notwendig. Als weiteren Knackpunkt erwähnt sie, dass das Bauvorhaben auf die
künftige Anbindung des S-Bahn-Herzstück-Projekts an den Bahnhof abgestimmt
werden müsse. Diese sei aber noch nicht festgelegt.
In ihrem Bericht legt die BRK viel Gewicht auf
Verbesserungen für den Veloverkehr sowohl entlang der Gleisanlagen als auch
über die Gleise hinweg. Sie bezeichnet in diesem Punkt die Vorlage der
Regierung als ungenügend und vage. Die Kommission fordert verbindlichere
Vorgaben zur Verbesserung der heute ungenügenden Situation und zwar nicht erst
zum fernen Zeitpunkt nach der Fertigstellung der S-Bahn-Anbindung.
So verlangt sie, dass bereits bei der 2022 bis 2023
anstehenden Sanierung der Peter Merian-Brücke an der Hinterseite des heutigen
Postreitergebäudes Massnahmen zur Verbesserungen für den Veloverkehr mit
einbezogen werden sollen. Die BRK belässt es dabei nicht mit Ergänzungen im
Bebauungsplan. Sie hat beschlossen, diesen Forderungen mit einer
Kommissionsmotion Nachdruck zu verleihen.
Auf Wohnanteile geeinigt
Die BRK verlangt auch Änderungen beim Wohnanteilplan. So
beantragt die Kommission einstimmig, dass mindestens ein Drittel des
Wohnanteils des Projekts als preisgünstig angeboten werden muss und zusätzlich
mindestens ein Drittel aller Wohnungen mit einer Residenzpflicht für die Mieter
zu belegen ist. In diesen beiden Punkten konnte sich die Kommission laut
Bericht mit den Investoren einigen.
Und schliesslich beantragt die Kommission, dass bei der
Detailplanung des Projekts, die Anliegen aus den angrenzenden Quartieren und
bauökologische Aspekte angemessen berücksichtigt werden. Zudem seien bei der
Ausschreibung der Architekturwettbewerbe auch junge lokale Teams zu
berücksichtigen, heisst es im Kommissionsbericht.
Der Grosse Rat wird die Vorlage voraussichtlich in seiner
März-Sitzung behandeln. Die Projektverantwortlichen rechnen mit der
Fertigstellung der Bauten im Jahr 2029. (sda/pb)