14:00 BAUPRAXIS

Schutzhülle für Mackintoshs "Hill House"

Teaserbild-Quelle: zvg

Das „Hill House“ aus der Feder von Charles Rennie Mackintosh im schottischen Helensburgh ist nicht nur eine Architekturikone, sondern war für seinen Schöpfer auch eine Art Experiment. Mackintosh hatte nach einem kostengünstigen Material für die Fassade gesucht und sich für den damals noch relativ neuen Portlandzement entschieden. Allerdings war dies keine gute Wahl. Wegen seiner Feuchtigkeitsdurchlässigkeit verträgt sich dieser mit dem windig regnerischen Klima der Westküste schlecht. Darum litt die zwischen 1902 und 1904 erbaute Villa im Laufe der Jahrzehnte zunehmend unter dem Wetter.

„Das langfristige Überleben des Hauses, inklusive seiner einzigartigen Innenarchitektur ist in Gefahr“, heisst es bei der Denkmalschutzorganisation National Trust of Scotland (NTS), in deren Eigentum sich der Bau befindet. Um das Gebäude vor weiterem Zerfall zu bewahren, wird es nun aufwendig restauriert und in Stand gesetzt. Zudem soll es endlich trocknen können, indem eine zusätzliche Hülle um das Gebäude errichtet wird.

Die Konstruktion schliesst die Villa allerdings nicht hermetisch von der Umwelt ab, sondern lässt genügend Luft und Feuchtigkeit hindurch, damit die Mauern nicht zu schnell trocknen und sich dadurch keine Risse bilden. Gleichzeitig sorgt der temporäre Schutz dafür, dass die Restauratoren vom Wetter unbehelligt arbeiten können. Und damit die 40‘000 Architekturfreunde, die das Werk des Meisters alljährlich besuchen, nicht ganz auf den Anblick des „Hill House“ verzichten müssen ist die Hülle durchsichtig.

Wie es sich für ein Juwel gehört, wurde für seine Fassung - oder in diesem Fall für seine Hülle - ein gewisser Aufwand betrieben. Der NTS veranstaltete für das Projekt einen Architekturwettbewerb, den das Londoner Büro Carmody Groarke mit seinem Vorschlag für sich entscheiden konnte. (mai)

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