Pompeji: Esssaal mit prächtigen Fresken entdeckt
Mythologische Figuren und Überreste von Bauarbeiten: In Pompeji haben Archäologen einen prächtigen Esssaal mit Fresken zutage gefördert. Und mit ihm wohl auch die Spuren einer Sanierung aus der Zeit, kurz bevor der Vesuv ausgebrochen war.
Quelle: PD
Der ehemalige Speisesaal; Wie es in der Medienmitteilung heisst, hat eine detaillierte Analyse gezeigt, dass der Raum beim Vulkanausbruch gerade saniert worden war.
Als der Vesuv im Jahr 79 die Stadt Pompeji unter einer dicken Schicht aus Asche begrub, war in einer der Bauten der Region IX, im Herzen der heutigen Ausgrabungsstätte, gerade Sanierungs- oder Erneuerungsarbeiten im Gange gewesen. Die betraf einen etwa fünfzehn Meter langen und sechs Meter breiten, foyerartigen Speisessaal mit gut erhaltenen, prächtigen Fresken, der sich zu einem Hof hin öffnet. Aus diesem führt eine steile Treppe einer Wand nach in das darüber liegende Geschoss. Unterhalb der Treppe sind Bögen angebracht: Hier hat das Archäologenteam Bauschutt vorgefunden, und auf den beim Vulkanausbruch noch frisch verputzten Wänden hatte jemand mit Kohle zwei Gladiatoren und einen überdimensionierten Phallus skizziert.
Helena, Paris, Kassandra und Appollon
Die Fresken erzählen vom Trojanischen Krieg: So finden sich auf den dunkel grundierten, mit eleganten Ornamenten versehenen Wänden etwa Helena und Paris, die Seherin Kassandra und der Gott Appollon. „Die Wände waren schwarz gestrichen, damit man den Rauch der Öllampen nicht sehen konnte“, erklärt Gabriel Zuchtriegel, Direktor der Sttätte. „Man traf sich nach Sonnenuntergang zum Essen, während das flackernde Licht der Lampen, dafür sorgte, dass sich die Bilder zu bewegen scheinen, vor allem nach einigen Gläsern guten Weins aus der Kampagna.“ Dass mythologische Figuren die Wände von Wohnbereichen schmückten, kam häufig vor: Sie sollten die Gäste zu Gesprächen und Reflexionen über das Leben animieren - und unterhalten.
Zwei Drittel von Pompeji freigelegt
Von der römischen Stadt, die sich über
rund 22 Hektaren erstreckt, sind bislang rund zwei Drittel ans Licht
gelangt. Ein Drittel ist noch immer im Grund verborgen. Wie es in der
Medienmitteilung heisst, ist die aktuelle Ausgrabung in der Region IX
Teil eines grösseren Projekts, mit dem die Frontseite des Areals
zwischen dem ausgegrabenen und nicht ausgegrabenen Bereich stabilisiert
werden soll. (mai/mgt)
Quelle: PD
Appollon und Kassandra.
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Helena im Detail.
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Paris im Detail.
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Helena und Paris.
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Ornamente.
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Figur.