15:18 BAUPRAXIS

Plastiktüten sind in Ghana auch Strassenbelag

Teaserbild-Quelle: Kerckxx., Pixabay

Plastiksäcke und anderer Kunststoffmüll sollen ihn Ghana nicht mehr länger das Strassenbild stören. Der Abfall soll zu widerstandsfähigem Strassenbelag verarbeitet werden. Dies ist die Idee von Nelson Baoteng.

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Lediglich zwei Prozent aller Plastikabfälle werden in Ghana laut dem World Economic Forum (WEF) wiederverwertet. Das lokale Unternehmen Nelplast will dies ändern: Die Recylingfirma ist daran, ein Verfahren zu etablieren, mit dem sich Plastiksäcke zu Strassenbelag verarbeiten lassen.

Dabei werden Tüten und anderer Kunststoffmüll geschreddert und mit Sand gemischt. Danach wird der Mix erhitzt und zu Platten geformt, mit denen Strassen gepflastert werden können. Laut dem Unternehmen frisst ein solcher Belag nicht nur weniger natürliche Ressourcen als herkömmliche Materialien, sondern ist auch besonders stabil. Dies zeigt ein Test, den das ghanaische Ministerium für Umwelt, Wissenschaft, Technolgie und Innovation, welches das Projekt unterstützt, durchgef¨ührt hat: Die Platten aus 70 Prozent Plastik und 30 Prozent Sand ohne die Zugabe von Zement durchgeführt waren offenbar um das Achtfache stabiler als bislang gebräuchliche Strassenbeläge.

Hinter dem umweltfreundlichen Material und Nelplast steckt Nelson Boateng. Er hat das Gerät, das Kunststoffmüll zu Platten verarbeiten kann, erfunden. Zudem ist auch der Prototyp selbst nachhaltig, wurde er doch aus Altmetall zusammengeschraubt und –gelötet. Boateng bietet auf der Website seines Unternehmens übrigens auch Dachziegel aus rezykliertem Kunststoff an und berät im Aufbau befindliche Recylingfirmen. „Über 70 Prozent des Kunststoffmülls, der täglich in unserem Land anfällt, könnte zu etwas Nützlichem verarbeitet werden, das ein ganzes Leben hält“, heisst es dort. Ob dies ein frommer Wunsch bleibt, muss sich erst noch weisen.

Immerhin wurde in der Stadt Ashaiman Boatengs nachhaltiges Baumaterial bereits verbaut. Zudem konnte er mit seiner Idee laut eigenen Angaben „direkt und indirekt“ 230 Menschen Arbeit verschaffen. (mai)

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