Luzern: Areal Eichwald geht neu an andere Genossenschaft
Die Wohngenossenschaft Geissenstein EBG hat vom Stadtrat Luzern den Zuschlag für das Baurecht auf dem Areal Eichwaldstrasse erhalten. Bis Mitte 2022 soll dort eine autofreie Siedlung mit 56 Wohnungen entstehen. Im Salzmagazin sind Arbeitsflächen und Gemeinschaftsräume geplant.
Quelle: zvg
Das Salzmagazin auf dem Areal an der Eichwaldstrasse in der Stadt Luzern.
Nachdem der Luzerner Stadtrat das Areal an der Eichwaldstrasse mit dem sich darauf befindlichen, denkmalgeschützten Salzmagazin Ende 2017 zum zweiten Mal ausgeschrieben hatte, ist nun eine Entscheidung gefallen: Die Wohngenossenschaft Geissenstein EBG erhält den Zuschlag für die Abgabe des Gebiets im Baurecht. Wie es in einer Mitteilung der Stadt heisst, ist das Angebot der EBG Geissenstein „innovativer“ und erfüllt die Kriterien der Ausschreibung besser. Die EBG habe eine eigene Bebauungsstudie in Auftrag gegeben, die auf der städtischen Machbarkeitsstudie aufbaut und wesentliche Aspekte der Bebauung weiterentwickelt. „Entstanden ist ein gut durchdachtes, innovatives und überzeugendes Gesamtkonzept, das sehr gut auf die Qualitäten des Standorts eingeht“, heisst es. Die Wohn- und Arbeitsnutzungen würden gut miteinander verzahnt. Ausserdem seien mögliche Konflikte zwischen den Nutzungen – etwa in den Erdgeschossen – erkannt und gut gelöst worden. Dass die EBG ein autofreies Quartier vorsieht, hat die Jury überzeugt, ebenso das Freiraumkonzept mit dem Einbezug des denkmalgeschützten Salzmagazins.
Der Grosse Stadtrat wird voraussichtlich im September über die Abgabe im Baurecht entscheiden. Nächstes Jahr will die Wohngenossenschaft dann einen Architekturwettbewerb durchführen. Die Fertigstellung des neuen Quartiers respektive der Bezug der Wohnungen ist für Mitte 2022 terminiert.
Rückweisung beim ersten Mal
Das Areal an der Eichwaldstrasse gehört zu jenen städtischen Gebieten, auf denen gemeinnützige Wohnungen entstehen sollen. Hintergrund ist eine Volksabstimmung von 2012, in der der Stadtrat den Auftrag erhalten hat, den Anteil an solchen Wohnungen innerhalb von 25 Jahren auf 16 Prozent zu erhöhen. In der Folge machte er sich auf die Suche nach geeigneten Arealen und fand unter anderen jenes an der Eichwaldstrasse. 2016 schrieb er es zum ersten Mal aus, woraufhin die SBL Wohnbaugenossenschaft Luzern den Zuschlag erhalten hatte (baublatt.ch berichtete). Damals wurden sowohl das Konzept zur Entwicklung als auch das finanzielle Angebot zu je 50 Prozent bewertet. Als der Baurechtsvertrag dann jedoch behandelt wurde, äusserte die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Stadtrats Kritik an den Ausschreibungskriterien und zum Verfahren an sich. Folglich trat man nicht auf das Geschäft ein und wies es zur Neuausschreibung an den Stadtrat zurück. (pd/mt)