07:00 BAUPRAXIS

Isorigid-Dämmplatte: Leicht, effizient und schnell verlegt

Teaserbild-Quelle: Philippe Weissbrodt

Saint-Gobain Isover hat eine neue Dämmplatte auf Glasfaserbasis auf den Markt gebracht, die auf den Sparren verlegt wird: Isorigid. Ein Erfahrungsbericht über eines der ersten Häuser, in dem sie verbaut worden ist.

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Quelle: Jean-A. Luque

Sowohl im Sommer als auch im Winter erweisen sich die Isorigid-Platten bei der Verwendung als ausgezeichnete Wärmeisolierung. Ihre Nicht-Brennbarkeit ist auch ein Vorteil beim Einbau von Photovoltaikanlagen.

Von Jean A. Luque

In der Gemeinde Donneloye, im Norden des Waadtlandes, fällt die hübsche, neu gebaute Villa im Grünen nicht auf. Modern, durchdacht, mit einigen Photovoltaikmodulen auf dem Dach, verbirgt sie unter ihren Dachziegeln eine neuartige Dämmung: Der Besitzer wareiner der ersten in der Schweiz, der Isorigid-Patten – nicht wie üblich aus Holz-faser –  auf den Dachsparren anbrachte. Der Bauherr erklärt: «Für den Bau unseres Hauses haben wir einen lokalen Architekten beauftragt und nur Handwerker und kleine Unternehmen aus der Region arbeiten lassen: Maurer, Gipser, Zimmermann, Plattenleger... Aus demselben Grund habe ich die Gelegenheit ergriffen, die im nur wenige Kilometer von uns entfernten Lucens hergestellten, neuen Platten zutesten.»

Es stimmt, dass Isorigid viele Trümpfe in der Hand hat, um zu begeistern. Einer der ersten ist das Swiss-Made-Label: Die Platten werden im Kanton Waadt aus 80 Prozent Recyclingglas hergestellt und nicht aus Holz, das in Deutschland oder weiter entfernt in den Ostblockländern verarbeitet wird. Ausserdem wird das Produkt zu hundert Prozent mit Strom aus lokaler Wasserkraft hergestellt. Aber der Sinn für in der Region Hergestelltes hilft wenig, wenn das Produkt nicht stimmt. Und technisch gesehen sind diese Platten besonders wertvoll. Denn Glaswolle hat recht aussergewöhnliche physikalische Eigenschaften. Bei der reinen Wärmeleistung gibt der Hersteller Saint-Gobain Isover einen Gewinn von 10 Prozent im Vergleich zu Holzfasern an. Aber das ist noch nicht alles: Diese neuen Platten sind nicht brennbar und daher besonders sicher, wenn man Photovoltaik auf dem Dach installieren will.

«Wir sind mit der Leistung dieser Mineralwollplatte äusserst zufrieden», sagt der Besitzer. «Thermisch gesehen schätzen wir sie im Winter, aber auch im Sommer. Letztes Jahr, als es sehr heiss war und die Temperatur 38 Grad erreichte, hatten wir nie mehr als 25 Grad im Haus. Ausserdem ist es schalltechnisch gesehen ziemlich unglaublich, man hört nicht einmal mehr den Regen oder den Hagel, der auf die Dachziegel prasselt. Was wir aber am meisten geschätzt haben, ist das einfache und schnelle Verlegen.»

Die 1,35 Quadratmeter grossen Isorigid-Paneele haben mit 237 cm × 57 cm eine besonders geeignete Grösse. Vor allem lassen sie sich Dank ihres geringen Gewichts sehr leicht handhaben: Sie wiegen nur 7,2 Kilogramm pro Quadratmeter im Vergleich zu 10 Kilogramm pro Quadratmeter für Weichholzfasern. Das sind 30 Prozent weniger, was besonders für Dachdecker und Zimmerleute wichtig ist. Der Bauherr fügt hinzu: «Die Paneele haben in der Achse zentrierte Nuten und Kämme, so dass sie ohne Rücksicht auf die Seite verwendet werden können. Und ihre Textur macht sie rutschfest. Ausserdem konnten die Arbeiter ihre Markierungen mit einem einfachen Zimmermannsbleistift anbringen und ihre Ausschnitte – zum Beispiel für das Kaminrohr – mit einem Cutter machen. Das war grossartig. All dies mit dem Ergebnis, dass sie sehr schnell arbeiten konnten und der Einbau in nur einem Tag abgeschlossen war.» 

Diese Vorteile haben ihren Preis. Isorigid ist in der Anschaffung etwas teurer als herkömmliche Produkte. «Diese 15 Prozent Mehrkosten sind lächerlich», sagt der Bauherr. «Bei meinem Dach, das etwas weniger als 130 Quadratmeter gross ist, macht das einen Unterschied von 250 Franken aus. Aber diese Mehrkosten werden durch die schnelle Ausführung und die Einsparungen bei den Arbeitskräften mehr als ausgeglichen.» 

Mehrere Millionen investiert

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Quelle: Philippe Weissbrodt

Die neue Produktionslinie für Isorigid in der Isover-Fabrik in Lucens ist äusserst kompakt und fand im Sous-Sol Platz.

Eine gute Idee zu haben, ist nicht immer genug. Um ein Produkt herzustellen, braucht es auch Zeit, Mittel und Fähigkeiten.

Die Teams von Saint-Gobain Isover in Lucens sind seit langem für ihren Sinn für Innovation bekannt. Jahr für Jahr verbessern sie ihre Produkte. Ein ständiges Ringen um Fortschritte bei Effizienz und Dämmung. Früher haben wir uns zum Beispiel technisch abgemüht, um die Wärmeleitfähigkeit zu verbessern und einen Lambda-Wert von 32 auf 30 zu erhöhen», erklärt Aurélien Luhmann, Marketingleiter. «Aber hier, mit unserem neuen Produkt Isorigid, haben wir es mit einer grossen, besonders innovativen Entwicklung zu tun.»

Auf den Baustellen kennt man Isover vor allem wegen seiner Dämmplatten oder -rollen aus Glaswolle. Aber als 2016 die Firma Pavatex, die vor allem für ihre Holzfaserplatten auf Dachsparren bekannt ist, ihre Produktionsstätten in der Schweiz schliessen musste, entstand in Lucens eine Idee. Warum sollte man nicht auch solche Glasfaserplatten auf den Markt bringen? Erste Versuche zeigten das Potenzial auf Anhieb. Die Einstellungen der Fertigungslinien wurden bis zum Maximum ausgereizt, um ein möglichst steifes Produkt zu erhalten. Ausserdem wurde ein lokaler Zimmermann für die ersten Bearbeitungstests beigezogen. Danach mussten die neuen Platten auf einer realen Baustelle mit einem richtigen, mehr oder weniger schrägen Dachstuhl und echten Dachsparren getestet werden.

«Wir brauchten immerhin zwei bis drei Jahre, um die Wirksamkeit unseres Konzepts zu beweisen», sagt Aurélien Luhmann. «Wir mussten das Produkt noch verfeinern, damit es funktioniert, die Bearbeitung für die Nuten oder Federn anpassen, aber auch die Verpackung entsprechend der besonderen Dimensionen unserer Paneele überarbeiten.»

Zudem blieb noch eine grosse Herausforderung zu bewältigen: Wie sollte die neue Produktionsanlage in die bereits vollständig belegten Räumlichkeiten in Lucens integriert werden? Die Lösung fand man am Ende darin, dass man den Boden für die Arbeit auf der unteren Ebene durchbrach. Im Keller wurden dann die Maschinen installiert; Die Anlage ist besonders kompakt und umfasst Fräsen, Bearbeiten, Verpacken und Palettieren.

Die Gruppe investierte mehrere Millionen in die Entwicklung des neuen Produkts. Covid hatte die Einführung und Produktion von Isorigid verzögert. Doch seit Ende 2023 laufen sowohl Produktion als auch Vermarktung.

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