Hoch bauen ist hoch komplex
Der Baumeisterarbeiten für das Hochhaus der Roche Diagnostic AG sind bezüglich Technik, Qualität, Sicherheit und Termin äusserst vielschichtig. Sämtliche dieser vier Komponenten müssen in einem präzisen Bauablauf zusammengefasst werden. Nur so lassen sich die hochgesteckten Ziele erreichen.
Das Tragsystem des Roche-Hochhauses ist in vertikaler Richtung auf die beiden Kerne und die vorfabrizierten, innen liegenden Fassadenstützen reduziert. Die horizontalen Tragelemente bilden die Betondecken, die zwischen Kernwände und Fassadenstütze frei gespannt werden.
Dem Objekte angepasste Hochträgerschalung
Der Kernbeton musste dem Farbkonzept der vorfabrizierten Fassadenstützen in Weisszement angepasst werden. Dies wurde erreicht, indem dem Beton weisse Farbpigmente Titandioxid G 2515 beigegeben wurde. Damit der Beton auch den Qualitätsansprüchen der Statik, der Verarbeitbarkeit und der Sichbetonoberflächen gerecht wurde, ist der Beton einem «Beton-Mix Design» unterworfen worden und durch mehrere Vorversuche so ermittelt.
Spezieller Zusatzmittel-Cocktail
Als Zementsorte wurde Fluvio 4 (380 kg/m3) verwendet, der dem Beton zusätzlich eine weissliche Grundfarbe gibt. Ausserdem wurde dem Beton infolge des höheren Wasseranspruch bedingt durch die Farbpigmente und auch durch das geringe Endschwindmass von < 0.3 ‰ ein Zusatzmittelcocktail bestehend aus SikaControll 4 Schwindreduktionsmittel, Sika ViscoCrete 3081 Fliessmittel mit erhärtungsbeschleunigter Wirkung und Sika Rapid-2 Erstarrungsbeschleuniger beigegeben. Der so produzierte und eingebrachte Beton ergab eine homogene farblich abgestimmte optimale Sichtbetonoberfläche.
Verschweisst und verschraubt
Die Fassadenstützen, die mit Ihrer Rautenstruktur die äussere Tragkonstruktion bilden, sind vorfabriziert. Hergestellt wurden sie in Weisszement, dreiseitig mit phenolharzbeschichteten Platten geschalt, sodass eine absolut glatte Oberfläche entstand. Die vierte Seite gegen die Glasfassade ist fein abgeglättet. Um die viergeschossige Rautenkonstruktion zu erreichen, werden pro Stockwerk abwechslungsweise V-Stützen und A-Stützen versetzt. Die statische Verbindung der A-Stützen wird durch Anschweissen der Fuss- beziehungsweise Kopfplatten und bei den V-Stützen durch Schraubverbindungen erreicht. (Benno Rüesch und Georges Villoz)