Graubünden: Rohbau der JVA Realta fertig
In der Bündner Gemeinde Cazis entsteht seit Januar 2017 die neue Justizvollzugsanstalt Realta für 152 Häftlinge. Die Rohbauarbeiten des 119-Millionen-Projekts wurden dieser Tage fertiggestellt.
Mit der offziellen Aufrichte hat der Neubau der Justizvollzugsanstalt (JVA) Realta in Cazis GR einen Meilenstein erreicht, nachdem die Aushubarbeiten für die Baugrube Ende Januar 2017 gestartet worden waren. Wie es in einer Mitteilung des Kantons heisst, wurde das 50'000 Quadratmeter grosse Bauareal in fünf Baubereiche aufgeteilt und zeitgleich bebaut.
Die Arbeiten am Rohbau – 14'000 Kubikmeter Konstruktionsbeton und 1300 Tonnen Bewehrungsstahl wurden verarbeitet – waren anspruchsvoll. So haben laut Mitteilung die vielen Rohbaueinlagen für die zahlreichen und unterschiedlichsten Haustechnik- und Sicherheitsanlagen, die Arbeiten der Installateure erschwert, denn sie hätten trotz hohem Arbeitsrhythmus zeitgerecht montiert werden müssen.
Die Schrägdächer des Gebäudes bestehen aus vorfabrizierten Holzelementen. Insgesamt 580 Kubikmeter Konstruktionsholz waren dafür nötig. Im Dachraum werden die haustechnischen Anlagen untergebracht, denn wegen des hohen Grundwasserspiegels verzichtete man weitgehend auf den kostenintensiven Bau von Untergeschossen.
Das Herzstück der Anlage ist die sieben Meter hohe und 950 Meter lange Umfassungsmauer, die pünktlich zur Aufrichte fertiggestellt wurde. Wie es heisst, konnte durch die Lösung mittels zweier Schalungswagen eine hohe Betonierleistung von 12,5 Meter pro Arbeitstag erreicht werden. «Mit der mächtigen Umfassungsmauer soll einerseits der Ausbruch und andererseits der Einblick von aussen verhindert werden», schreibt der Kanton. Um die Mauer in die Landschaft zwischen Wiesen, Hecken und Äckern einzubinden, wurde der Beton leicht farbig pigmentiert.
Hohe Energieeffizienz
Die neue JVA wird die Vorgaben des Minergie-Standards erfüllen – trotz hoher Sicherheitsanforderungen wie etwa ausbruchsfeste Fensterverglasungen. Es kommen langlebige und gut zu unterhaltende Materialien zum Einsatz. «Durch verschiedene Massnahmen wie die Verwendung von LED-Leuchten sowie aufeinander abgestimmte Steuerungen (Gebäudeautomation) beim Kunstlicht und der Beschattung, bei der Heizung und der Lüftung sowie in der Betriebsküche und der Wäscherei wird der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert», heisst es in der Mitteilung. Ausserdem wird das Gefängnis seine Energie so weit als möglich selbst produzieren, und zwar mit Hilfe zweier grösserer Photovoltaikanlagen.
Die Inbetriebnahme der JVA Realta ist für Ende 2019 geplant. (mt/pd)