Erneuerbare Energien wachsen schnell
Der Anteil Erneuerbarer Energien am weltweiten Energieverbrauch wächst immer stärker: Er ist vergangenes Jahr drei Mal schneller angestiegen als der Gesamtverbrauch. Dies geht aus dem Jahresbericht und dem Sechs-Jahres-Ausblick zu erneuerbaren Energien hervor, welche die Internationalen Energie-Agentur (IEA) erstellt und heute in London präsentiert haben.
Bis zum Jahr 2023 dürfte gemäss den IEA-Experten der Anteil Erneuerbarer Energien am weltweiten Gesamtverbrauch um zwei Prozentpunkte auf 12,4 Prozent ansteigen - schneller als im vorhergehenden Sechs-Jahres-Zeitraum.
Bioenergie für Heizung und Transport
Ein Drittel des Wachstums findet dem Bericht zufolge auf dem Gebiet der Bioenergie statt. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass Energie aus Biomasse hauptsächlich für die Bereiche Heizung und Transport eingesetzt wird, auf deren Konto 80 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs gehen. Sie wird laut den Autoren auch 2023 noch die grösste regenerative Energiequelle darstellen, obwohl Windkraft und Sonnenenergie schneller wachsen. Zudem hält die IEA hält in ihrem Bericht fest, dass nur mit nachhaltig erzeugte und eingesetzte Bioenergie dem Klimaschutz gedient werden kann. Dafür braucht es laut IEA klare Vorgaben aus der Politik. Die Bioenergie sei dennoch von fundamentaler Bedeutung, um den Ausstoss von Kohlenstoffdioxid im Energiesystem zu vermeiden.
Starker Ausbau bei der Photovoltaik
Bis in fünf Jahren wird der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung zirka 30 Prozent betragen. Dies die Schätzung der Experten. So machten letztes Jahr Erneuerbare Energien mit 178 Gigawatt erstmals mehr als zwei Drittel des weltweiten Ausbaus von Stromerzeugungs-Kapazitäten aus. Am stärksten werden Photovoltaik-Anlagen ausgebaut. Sie wurden 2017 weltweit um 97 Gigawatt erweitert, die Hälfte davon entstand in China. Derweil verlangsamte sich das Wachstum bei der Onshore-Windkraft und Wasserkr
Bis 2023 rechnen die IEA-Fachleute mit weltweit zusätzlichen 600 Gigawatt an Photovoltaik-Anlagen. Eine herausragende Rolle dürfte dabei die dezentrale Stromerzeugung spielen, sie macht laut dem Bericht die Hälfte des Wachstums im Prognose-Zeitraum aus. Die Gesamtkapazität wird damit auf ein Terrawatt steigen, 40 Prozent davon werden auf China entfallen. Derweil wird Deutschland dem Ausblick zufolge bis in fünf Jahren 13,7 Gigawatt an zusätzlichen Solaranlagen zur Stromerzeugung errichten - weit mehr als im vergangenen Jahr noch angenommen. Stärkster Wachstumsmarkt für alle Erneuerbaren Energien ist. Auf dem zweiten Platz wird die Europäische Union die USA in den kommenden fünf Jahren laut IEA überholen.
Relativ langsam geht es für Erneuerbare Energien dagegen im Bereich Verkehr und Transport voran: Biokraftstoffe werden auch im 2023 lediglich vier Prozent des gesamten Verbrauchs ausmachen, andere regenerative Energien sind dahinter weit abgeschlagen. (mai/sda)
Gute Noten der IEA für die Schweiz
Die Schweizer Energiepolitik wird von der Internationalen Energie-Agentur (IEA) gut benotet. Allerdings empfiehlt die IEA empfiehlt, den Umbau des Energiesystems im Einklang mit der Klimapolitik voranzutreiben und den dafür nötigen regulatorischen Rahmen weiterzuentwickeln. So regt die IEA unter anderem an, die Fortführung von Fördermassnahmen für erneuerbaren Strom oder die Gebäudeeffizienz zu prüfen.
Zudem begrüsst sie die Pläne zur Kopplung der Wasserzinsen an die Strom-Marktpreise und zur vollständigen Öffnung des Strommarkts, um allen Kundengruppen eine Auswahl bei ihrem Stromversorger zu ermöglichen und Innovationen anzutreiben. Im Bereich der fossilen Energien rät die IEA, das neue CO2-Gesetz zeitgerecht in Kraft zu setzen, damit die nationalen Klimaziele bis 2030 erreicht werden können. (mai/mgt)