Dämmen mit Farbe dank Salzhydraten
Dank einem speziellen Additiv sollen Farben auch als Wärmedämmmmaterial fungieren. Dies ist die Idee von Dmitry Shchukin, Professor für Chemie an der Universität von Liverpool.
Quelle: Salmen Bejaoui, Unsplash
Die Farbe könnte zum Beispiel Orten wie Burano bei Venedig zu Gute kommen. Burano ist bekannt für seine buntgestrichenen Häuser.
Weil die Farben mit Additiv das Aussehen eines Bauwerks im Gegensatz zu anderen Dämmlösungen nicht verändern, eignen sie sich auch für denkmalgeschützte Gebäude: „Solche thermoregulierenden Lackformulierungen können für bestehende Gebäude verwendet werden, um ihren thermischen Wirkungsgrad zu verbessern, ohne dass der Baustil, das historische Erbe und andere Funktionen beeinträchtigt werden“, sagt Shchukin.
Möglich machen dies sogenannte Phasenwechselmaterialien: Materialien,
die Wärme aufnehmen und speichern, indem sie ihren Aggregatzustand ändern, das
heisst, dass sie zwischen festem und flüssigem Zustand wechseln. Wird es am
Abend kühler, verändern sie ihren Aggregatzustand und geben Wärme ab. Scheint tags
darauf die Sonne, kehrt sich die Phase wieder um.
Kleine Kosten, grosse Speicherfähigkeit?
Bekannt ist das Material aus kleinen Händewärmkissen mit gelartigem Inhalt: Ausgelöst durch einen mechanischen Reiz, verfestigt sich das Material und gibt Wärme ab. Geeignet sind Salze und organische Materialien wie Paraffine und Fettsäuren.
Shchukin hat sich für Salzhydrate entschieden, wegen ihrer geringen Kosten und weil sie gleichzeitig grosse Wärmemengen speichern können. „Allerdings sind diese sehr schwierig zu verkapseln, da sie korrosiv sind und sich in Wasser auflösen.“, sagt Shchukin. Dies haben der Wissenschaftler und sein Team umgangen, indem sie die Salzhydrate in Polymerhüllen eingeschlossen haben. Dies Hüllen schützen sie vor der Umgebung schützen und erlauben es ihnen gleichzeitig, kontrolliert auf die Wärme zu reagieren. (mgt/mai)