Burgdorfer Geotechniktag 2021: Rutschen bei Baugrubenabschlüssen unerwünscht
Baugrubenabschlüsse kommen zum Einsatz, wenn geologische oder beengte Verhältnisse keine konventionellen Lösungen zulassen oder Projekte im Grundwasser oder Gewässern ausgeführt werden sollen. Die richtige Wahl des Verfahrens erfordert komplexe Kenntnisse und ermöglicht bisher nicht realisierbare Bauvorhaben.
Quelle: Claudia Bertoldi
Gründungsarbeiten auf der Baustelle «Three Point» in Dübendorf.
Gründungen haben die Aufgabe, Lasten aus dem Bauwerk
aufzunehmen und an den Untergrund weiterzugeben. Im Idealfall wird dafür eine
Baugrube ausgehoben und eine Böschung schliesst die Baugrube ab. Doch immer
mehr Projekte werden dort geplant, wo aufgrund der Siedlungsverdichtung das
neue Bauprojekt direkt an bestehende Bebauungen grenzt. Oder sie befinden sich
auf Parzellen, die ungünstige geologische Bodenverhältnisse aufweisen. Vor
allem Hanglagen sind für Wohnbauten attraktiv. Für die Realisierung der Gebäude
werden weder Kosten noch Mühen gescheut.
Wenn der Baugrund nicht stabil ist und somit der sichere
Stand gefährdet sein könnte, muss der geeignete Baugrubenabschluss gefunden
werden. Was bei Baugrubenabschlüssen normativ, konzeptionell, technologisch und
praktisch zu beachten ist, war Thema des in diesem Jahr erstmals online
durchgeführten Burgdorfer Geotechniktags. Zudem wurden einige aktuelle
Bauvorhaben aus der Schweiz vorgestellt.
Zu Beginn der Veranstaltung machte Anita Lutz, Präsidentin der Normkommission SIA 267 Geotechnik, auf die Herausforderungen bei der Erarbeitung der neuen europäischen und Schweizer Normen aufmerksam. «Wir können heute nicht wissen, was uns 2030 erwartet. Aber ich möchte Antworten geben, was auf uns zukommt und was wir zu erwarten haben», sagte die in der Dr. Vollenweider AG, Zürich, tätige Diplomingenieurin. «Noch ist nicht klar, ob auch in Zukunft beide Normen weiterbestehen werden. Vieles ist noch zu klären: Wie erfolgen die Nachweise, welche Partialfaktoren und welches Sicherheitsniveau werden sich etablieren?»
Ab hier ist dieser Artikel nur noch für Abonnenten vollständig verfügbar.
Jetzt einloggenSie sind noch nicht Abonnent? Übersicht Abonnemente