12:00 BAUPRAXIS

Busludscha-Monument: Sozialistisches Ufo soll gerettet werden

Teaserbild-Quelle: Dimitry Anikin, unsplash, gemeinfrei

Eine fliegende Untertasse aus Beton krönt den Gipfel des Chadschi Dimitar im Herzen Bulgariens: das Busludscha-Denkmal. Es soll an die sozialistische Bewegung des Landes erinnern und ist 1981 zur Feier des 1300-jährigen Geburtstags der bulgarischen Staatsgründung eingeweiht
worden.

Von seinem Glanz ist wenig geblieben: Der Beton ist rissig, die Mosaike haben ihre Leuchtkraft eingebüsst und durch die Kuppel scheint der Himmel. Dafür haben Architekturinteressierte und Freunde verlassener Orte den apokalyptischen Charme des Denkmals für sich entdeckt. Wer den Hashtag «buzludzha» auf Instagram eingibt, findet über 8000 Bilder (ein paar davon untenstehend). Doch heute kann man den Bau nur noch von aussen bewundern: Vor acht Jahren wurde er geschlossen und seit diesem Jahr wird er rund um die Uhr bewacht. Es ist regelmässig Opfer von Vandalismus geworden. Überdies ist das Denkmal mittlerweile derart baufällig, dass ein Besuch gefährlich ist.

Doch nun dürfte sich das Blatt wenden: Laut Medienberichten sollen Experten bis Jahresende klären, wie sich der Pavillon sanieren lässt. Daneben ist geplant, ihn so einzurichten, dass er demnächst wieder auch von Innen bestaunt werden kann. Schliesslich ist das „Ufo“ laut Europa Nostra nicht nur ein Zeitzeuge, sondern auch ein äusserst erhaltenswertes brutalistisches Kleinod. Die Denkmalschutzorganisation listet es als eines der am meist gefährdeten Denkmälern Europas. (mai)

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