Beton: Mehr Festigkeit Dank Recycling von Einwegmasken
Mit textilen Einwegmasken Beton stabilisieren: Xianming Shi von der Washington State University hat die Fasern der Masken mit Zement vermengt und daraus Betonbauteile gegossen. Nach dem Aushärten hatten sie eine 47 Prozent höhere Festigkeit als üblich.
Quelle: Habib Dadkhah, Unsplash
Ab ins Recycling statt in den Abfall: Fasern von Masken könnten Beton verstärken. (Symbolbild)
Neu ist die Idee nicht, Beton mit
Fasern zu verstärken: Es sind zwar schon erfolgreiche Versuche durchgeführt
worden, bei denen Mikrofasern als Armierung gedient haben. Die Kosten sind aber
so hoch gewesen, dass sich die Technologie nicht durchsetzen konnte.
Ausrangierte Kleidungsstücke für Strassenbelag?
Weil Einwegmasken aus Polypropylen- oder Polyestergewebe
bestehen, könnte dies aber nun gelingen: Shis Team hat Verfahren zur
Herstellung von 5 bis 30 Millimeter langen Mikrofasern aus solchen Kunststofftextilien
entwickelt. Laut dem Forscher können mit dieser Technologie auch andere
Produkte aus Polymeren wiederverwertet werden, zum Beispiel ausrangierte
Kleidungsstücke.
Nachdem die Wissenschaftler Metalleinlagen und Baumwollschlaufen entfernt hatten, tauchten sie die Fasern in eine Lösung aus Graphenoxid, das als hauchdünne Schicht haften blieb. Im Verbund wirken sie wie eine Armierung, die verhindert, dass sich Mikrorisse in Betonbauteilen ausbreiten. Derartiger Beton als Strassenbelag ist zudem resistenter gegen Enteisungsmittel und Frostschäden. (mai/mgt)