Bergrutsch in Brienz GR: Bauarbeiten für Sondierstollen gestartet
Am Montag haben die Bauarbeiten für den 600 Meter langen Sondierstollen unter dem rutschenden Bergdorf Brienz GR begonnen. Er soll Aufschluss darüber geben, ob die Rutschung durch Tiefenentwässerung verlangsamt oder gestoppt werden kann.
Quelle: Bundesamt für Landestopografie
Der 635 Meter lange Sondierstollen sollte über die nächsten Jahre grundlegende Erkenntnisse hinsichtlich einer Sanierung der Rutschung liefern.
Der Stollen wird unterhalb der Rutschung in den Fels gesprengt, wie die Gemeinde Albula am Montag schrieb. Aus dem Stollen wird dann aus zahlreichen Bohrungen Wasser aus der rutschenden und festen Masse abgeleitet. Ist diese Tiefenentwässerung erfolgreich, wird der Stollen dauerhaft ausgebaut. Die Kosten von 10,6 Millionen Franken übernehmen zum grössten Teil der Kanton und der Bund.
Für die Bevölkerung sei der Sondierstollen die grosse Hoffnung, wie man den «Brienzer Rutsch» doch noch bekämpfen könne, hiess es in der Mitteilung. Die Resultate aus den Versuchsbohrungen im Sondierstollen würden im Frühling 2023 erwartet.
Das Dorf Brienz auf einer Sonnenterrasse im bündnerischen Albulatal auf 1100 Metern über Meer bewegt sich immer schneller talwärts. Ein insgesamt rund drei Quadratkilometer grosses Gebiet rutscht jährlich mehr als einen Meter ins Tal hinab. (sda)