Bausteine aus Altglas, produziert mit dem 3D-Drucker
Das Haus der Zukunft besteht aus Glasbausteinen, die vom Prinzip her wie Legoklötze funktionieren: Sie werden ineinander gesteckt, braucht man das Haus nicht mehr, werden die Glasziegel auseinander genommen und zu einem neuen Gebäude zusammengefügt. Dies ist die Idee von Ingenieuren vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), sie wollen auf diese Weise den Energiebedarf für die Herstellung von Baumaterial wie Zement einsparen.
Quelle: Ethan Townsend / MIT
Die fertigen Glausbausteine zu einer kleinen Mauer zusammengefügt.
Hergestellt werden sollen die Glasblöcke in dem sie aus eingeschmolzenem Altglas mittels 3D-Druck produziert werden, die entsprechende Technologie entwickelte das MIT-Spinoff Evenline . Lediglich von der Form her erinnern sie nicht an die bunten Spielzeugsteine: Sie haben die Form einer Acht. Auf der Oberseite sind sie mit zwei Löchern versehen, auf der Unterseite mit zwei Stiften, damit sie ineinader gefügt werden können. Für eine stabile Verbindung sorgt ein Klebstoff, der sich bei der Demontage leicht entfernen lässt.
Video des MIT zum Projekt.
«Glas ist ein in hohem Masse wiederverwertbares Material», sagt Kaitlyn Becker vom MIT. «Wir nehmen Glas und verwandeln es in Mauerwerk, das am Ende der Lebensdauer eines Bauwerks zerlegt und zu einem neuen Bauwerk wieder zusammengesetzt werden kann, oder das wieder in den Drucker gesteckt und sich in eine völlig andere Form bringen lässt.» Die Inspiration fanden Becker und Michael Stern, der spätere Gründer von Evenline, im Glass Lab des MIT. Hier haben die beiden Technik des Glasblasens erlernt. «Ich fand das Material faszinierend», sagt Stern, der später im Rahmen seines Maschinenbaustudiums einen 3D-Drucker entwickelte, der geschmolzenes Altglas drucken kann.
Laut den beiden überzeugten die Bausteine bei mechanischen Tests: Ein einzelner Glasbaustein konnte bei Tests einem Druck standhalten, der sich mit dem eines Betonblocks vergleichen lässt. Um zu zeigen, wie eine Wand aus solchen Bausteinen funktioniert, haben die Forscher eine Wand aus den Glasböcken errichtet. MITNachdem sie nun erfolgreich eine Wand gebaut haben, wollen sie nun als nächstes eine selbsttragende Konstruktion bauen. (mai/mgt)
Quelle: MIT / Ethan Townsend
Jede Herstellungsmethode, dargestellt links nach rechts dargestellt: Vollständig hohl, Druckguss und vollständig ausgedruckt.
Quelle: Ethan Townsend / MIT
Die Glasbausteine haben dieForm einer Acht, und greifen ineinander, ähnlich wie LEGO-Steine. Hier wird gerade ein Baustein mittels 3D-Druck hergestellt.