Ausstellungstipp: Bahnbrechende Bahnen in den Alpen
Flims hat Seilbahngeschichte geschrieben: Am 8. Mai 1945 starteten hier die Bauarbeiten an der weltweit ersten kuppelbaren Sesselbahn. Bei der Technik handelte es sich um das sogenannte «System Von Roll», um ein vom gleichnamigen Industriekonzern entwickeltes System für Einseil-umlaufbahnen. Weil Eisen wegen des soeben zu Ende gegangenen Weltkriegs knapp war, verwendete man für die Masten Lärchenholz. Im Dezember war es so weit, die ersten Fahrgäste schwebten nach Foppa hinauf. Bereits zwei Jahre später erweiterte man die Bahn und führte sie bis nach Naraus.
Die Begeisterung für Sport im Freien und grandiosen Bergpanoramen hatte in den Nachkriegsjahren eine regelrechte Luftseilbahnblüte ausgelöst. Technisch immer raffiniertere Verkehrsmittel brachten Wintersport- und Wanderbegeisterte in luftige Höhen hinauf. Von solch "bahnbrechenden" Projekten erzählt die aktuelle Ausstellung im Gelben Haus in Flims. Unter dem Thema "Gondelträume und Aussichten" (bis 8. April) präsentiert sie legendäre Seilbahnen und die dazugehörige Infrastruktur. So ist denn neben der Technik auch die Architektur ein Thema. Dies gilt etwa für die Bergstation auf dem Chäserrugg im Toggenburg: ein Holzbau aus der Feder von Herzog & de Meuron.
Daneben wirft die Schau auch einen Blick in die nahe Zukunft des Alpenraums und zeigt, wo welche Projekte geplant sind. Weil die Bahnen stark mit dem Tourismus verbunden sind, geht es auch um den Fremdenverkehr. (mai)
Weitere Informationen: www.luftseilbahnglueck.ch