12:49 BAUPRAXIS

Ausstellung im Vitra Design Museum: Experimentierfeld Garten

Teaserbild-Quelle: Howard Sooley, 1993

Vom 25. März bis zum 3. Oktober ist im Vitra-Design-Museum in Weil am Rhein die Gartenschau «Garden Futures: Designing with Nature» zu sehen. Die Ausstellung stellt Gartenideale vor und fragt gleichzeitig nach der Zukunft der Gärten - anhand von vielfältigen Beispielen aus Design, Alltagskultur und Landschaftsarchitektur.

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Quelle: Howard Sooley, 1993

Derek Jarman: Prospect Cottage, Dungeness, Kent, UK, ab 1986.

Gärten sind Spiegel von Identitäten, Träumen und Visionen, sie haben tiefe kulturelle Wurzeln und sind Ausdruck unserer Beziehung zur Natur. Heute ist der Garten viel mehr als ein romantisches Idyll. Gärten dienen als Experimentierfelder für soziale Gerechtigkeit, Biodiversität und eine nachhaltige Zukunft. 

Welche Ideen und Vorstellungen haben unser heutiges Gartenideal geprägt? Welchen Beitrag leisten Gärten zu einer Zukunft, die für alle lebenswert ist? Diese Fragen untersucht die Ausstellung «Garden Futures: Designing with Nature» anhand von vielfältigen Beispielen aus Design, Alltagskultur und Landschaftsarchitektur – vom Liegestuhl bis zur vertikalen Stadtfarm, von zeitgenössischen Community-Gärten über begrünte Gebäude bis hin zu Gärten von Gestalterinnen und Künstler wie Roberto Burle Marx, Mien Ruys oder Derek Jarman.

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Quelle: Vitra Design Museum/Foto: Dejan Jovanov

Piet Oudolf: Oudolf Garten auf dem Vitra Campus, Weil am Rhein, 2020 .

Der Mensch, der Garten und ihre Beziehung

Den Auftakt der Ausstellung bilden vielfältige Beispiele aus Kunst und Architektur mit Werken von Hans Thoma, Georg Gerster, Athanasius Kircher, Barbara Stauffacher-Solomon, Gabriel Guevrekian, Alvar Aalto, Thomas Church, Vita Sackville-West, Luis Barragán und anderen. In ihnen spiegelt sich das Verhältnis der Menschen und mitunter ganzer Gesellschaften zum Garten wider. Den Garten als Zeugnis sozialer und historischer Entwicklungen, politischer und wirtschaftlicher Interessen und kultureller Wertesysteme thematisiert der zweite Teil der Ausstellung. Der dritte Teil der Schau widmet sich neun wegweisenden Gartengestaltern der jüngeren Zeit, darunter der brasilianische Landschaftsarchitekt Roberto Burle Marx (1909–1994), der mit einheimischen Pflanzen möglichst naturnahe Gärten gestaltete. Der weitläufige Liao-Garten des Künstlers Zheng Guogu wiederum lehnt sich an die Ästhetik des Videospiels «Age of Empires» an und schlägt so eine Brücke zwischen virtueller und realer Umgebung. 

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Quelle: Romain Laprade, 2020

Julien de Cerval, Gärten von Marqueyssac, Frankreich, entworfen in den 1860er-Jahren.

Der letzte Teil der Ausstellung betrachtet aktuelle Projekte, die sich mit der Zukunft des Gartens auseinandersetzen: Im Zeitalter von Klimakrise, sozialer Ungerechtigkeit, bedrohter Artenvielfalt und sozialer Isolation wird der Garten zu einem Ort für innovative Zukunftsvisionen. Vor diesem Hintergrund rückt der Garten als Ort der Heilung, der Spiritualität oder des Lernens in den Mittelpunkt. (pd/cet)

Katalog

Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation mit Essays, Interviews und Fallstudien. Hardcover mit Leineneinband. 228 Seiten, ca. 180 Abbildungen, ISBN 978-3-945852-52-1 (Deutsch), 55 EUR.

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Quelle: Laugery – Les Jardins de Marqueyssac, Dordogne, Frankreich

Julien de Cerval, Gärten von Marqueyssac, Vézac, Frankreich.

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