Aktualisierte Erosionskarte ist online
Die Erosionskarte der Schweiz ist im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) und des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) von den Universitäten Basel und Bern in Zusammenarbeit mit Agroscope Reckenholz überarbeitet worden. Sie steht seit Neustem auf map.geo.admin.ch zur Verfügung. Sie wurde um zwei getrennte Erosionskarten für Acker- und Dauergrünland erweitert.
Quelle: Adrian Michael, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Wikimedia
Im Oktober 2011 suchten Unwetter und Murgänge das Gastertal heim.
Die bisherige Erosionsrisikokarte von 2010 zeigte das potentielle Erosionsrisiko im 2x2-Meter-Raster an. Sie umfasste die Tal- und Hügelzone sowie die Bergzonen I und II, Nutzung und Bewirtschaftung des Bodens berücksichtigte sie nicht. Bei der aktualisierten Karte kann nun zwischen Ackerflächen und Dauergrünland auf der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche unterschieden werden.
Zudem liegt die neue Erosionsrisikokarte des Ackerlands in zwei Ausführungen vor: einerseits als qualitative Risikokarte, die Zonen mit geringem, mittlerem und hohem Erosionsrisiko darstellt, andererseits als quantitative Risikokarte, die den langjährigen mittleren potentiellen Bodenabtrag in Tonnen pro Hektare und Jahr veranschaulicht. Daneben steht neu eine Fliesswegkarte zur Verfügung, die Wasseransammlungen und Abflusswege im Gelände anzeigt.
Quelle: Screenshot
Auf der map.geo.admin.ch können unterschieldliche Karten abgerufen werden.
Intensive Niederschläge erhöhen Risiko von Erosion
Die Erosionsrisikokarten des Dauergrünlands werden als monatliche Karten mit einer räumlichen Auflösung von 100 x 100 Meter angeboten. Die Karten zeigen den mittleren Bodenabtrag in Tonnen pro Hektare und Monat. Bei ihrer Erstellung wurden die Dynamik der Niederschlägen und der Bodenbedeckung durch Bewuchs miteinbezogen. Denn diese beiden Faktoren beeinflussen das Erosionsrisiko massgeblich: Intensive Niederschläge, die auf trockene Böden mit mangelnder Bodenbedeckung treffen, haben einen besonders hohen Einfluss auf das Erosionsrisiko.
Die Karten basieren auf Flächendaten und sollen Bewirtschafter und Kantone bei der Planung von Massnahmen zum Schutz vor Erosionen im Rahmen des kantonalen Erosionsvollzugs gemäss der Vollzugshilfe „Bodenschutz in der Landwirtschaft“. Weil für die Kantone Basel Stadt, Genf, Jura, Luzern, Obwalden, Tessin und Zürich noch keine Landnutzungsdaten vorliegen, basieren diese vorerst auf Satellitenbildern. Liegen die nötigen Daten vor, werden die Karten dieser Kantone aktualisiert. (mai/mgt)
Internettipps
DIe Erosionskarten finden sich hier https://map.geo.admin.ch
Publikation zu Bodenschutz in der Landwirtschaft im des Bafu und des BLW als PDF zum Download: www.bafu.admin.ch