Ab der alpinen Stufe wachsen auch bei Wolkenkratzer keine Räume mehr
Das Council on Tall buildings and Urban Habitat (CTBUH) ist ein Büro der Illinois Institute of Technology in Chicago, das sich mit der Bewertung der höchsten Gebäude der Welt befasst und Regeln dafür aufstellt. Die Institution fand heraus, dass die Grössstädte viel nützlichen Raum bei Wolkenkratzer verpuffen lassen. Daraus ergibt sich für zukünftige Grossprojekte ein riesiges Sparpotenzial.
Die Megastädte protzen mit den Wolkenkratzern und bringen so ihre Macht zum Ausdruck. Deshalb bauen die Grossstädte immer höher um eines der höchsten Gebäude zu erhalten und so wird eine boomende Wirtschaft dargestellt. Die Bauherren lassen dem Architekt ab einer gewissen Höhe viel Freiraum dem Wolkenkratzer eine Identität zu erschaffen. Dadurch verlieren die Bauherren grob an nützlicher Fläche. Ein Bericht des Wirtschaftsmagazins ECO zeigt, dass bei Fertigstellung des Gebäudes die Wirtschaft entweder den Höhepunkt erreicht hat oder sich in einer Rezession befindet. In Zentralchina wird momentan am höchsten Wolkenkratzer mit geplanten 838 m Höhe gebaut. Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen einer Krise wie eine Immobilienblase, abnehmendes Wachstum und zunehmende Verschuldung.
Die Gesamtsumme der Erstellungskosten von den höchsten zehn Wolkenkratzern beträgt circa 40 Milliarden Franken wovon rund 10 % = 4 Milliarden Franken von den Erstellungskosten des nicht brauchbaren Raum verspielt wird. Bei den höchsten Wolkenkratzern, die man sich in der Big City vorstellt, handelt es sich nicht um die Grösse des höchsten Schweizer Gebäude «Prime Tower» sondern um das Mehrfache davon. Obwohl ein Hochhaus ab 100 Metern Höhe als Wolkenkratzer dazuzählt. Nach den Regeln von CTBUH gehört eine Sendemast nicht nicht zur Gesamthöhe hingegen eine Turmspitze schon.
Die hohen Kunstwerke können einen emotionalen Stolz entwickeln und sie ziehen den Tourismus in die Städte. Die Bauherren lassen die Wolkenkratzer nach ihren persönlichen Ideen. Je spezieller die Wünsche über das Aussehen und den Gebrauch desto teurer wird der Preis. Das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa, ist nicht gleich sein Superlativ das teuerste. Das teuerste und das momentan dritthöchste und flächenmässig mit 1.5 Mio Quadratmetern grösste Gebäude ist das Mecca Royal Clock Tower Hotel. Die Kosten für den des Gebäudekomplexes betragen 13 Milliarden Franken.
Eine Grossstadt kann nur an Lebensraum gewinnen, wenn sie in die Höhe baut und welches Gebäude ist besser geeignet als ein Wolkenkratzer? Wohl kaum ein Eiffelturm, eine Pyramide oder ein Iglu. (Cédric Portmann*)
*Cédric Portmann ist KV-Lernender bei der Docu Media Schweiz.