17:23 BAUBRANCHE

Zweiter Gotthard-Strassentunnel: Airolo will profitieren

Um vom zweiten Strassentunnel am Gotthard profitieren zu können, arbeitet die Gemeinde Airolo TI gemeinsam mit dem Kanton und dem Bundesamt für Strassen (Astra) einen Plan aus, der eine Teilüberdeckung der Autobahn A2 vorsieht.

Vor rund einem Jahr sagte das Stimmvolk "Ja" zu einer zweiten Röhre für den Gotthard-Strassentunnel. Nun wird konkreter, wie sich der Tunnelbau auf der Südalpenseite gestalten könnte. Denn wenn 2020 die Arbeiten für die zweite Röhre starten, sollen auch in Airolo selbst die Bagger auffahren:. Die die am Tunnelportal gelegene Gemeinde hat zusammen mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) und dem Kanton Tessin hat eine Variante für eine Teilüberbauung der Autobahn A2 ausgearbeitet.

Für diese Baumassnahme soll das Aushubmaterial für die zweite Röhre direkt auf Tessiner Seite verbaut werden. Dies erklärte Marco Fioroni, Chef der ASTRA-Filiale Bellinzona am Montag vor den Medien.Ziel der "100 bis 150 Millionen" Franken teuren Variante sei der verbesserte Lärmschutz und die bessere Integration der Autobahn A2 in die umliegende Landschaft. Dafür soll ein Abschnitt an der Eisenbahnstrecke in der Gemeinde Airolo teilüberbaut sowie die Ein- und Ausfahrten neu strukturiert werden. Laut Fiorini kann so ein Teil des Talbodens für die Gemeinde zurückgewonnen
werden. Unsicherheit bestünde noch darüber, wie viel Aushubmaterial genau parallel zur Eisenbahn untergebracht werden dürfe. Auch Akteure des Landschafts- und Gewässerschutzes müssten noch angehört werden.

Keine Verlängerung des Strassentunnels

Anfang Jahr kursierten noch Berichte, dass eine komplette Überdachung eines zwei Kilometer langen Abschnitts vom Ausgang des Gotthard-Strassentunnels bis zum Tunnel Stalvedro geplant sei. Wie Fiorini weiter ausführte wäre diese Variante jedoch zu teuer gewesen und hätte die ohnehin schon schwierige Belüftung des Strassentunnels zu einer noch grösseren Herausforderung gemacht. Airolo sei durch frühere Baustellen und den Verkehr genug "gestraft" worden, sagte Gemeindepräsident Franco Pedrini (CVP). Er begrüsst deshalb die Hilfe von Bund und Kanton für den Landschaftsschutz in Airolo,

Auch der Tessiner Staatsrat Claudio Zali (Lega) zeigte sich mit der noch nicht spruchreifen Variante zufrieden: Das Aushubmaterial müsste nämlich nicht mehr kostspielig bis zu einer Deponie nach Biasca TI transportiert werden - dort hatte sich ausserdem bereits Widerstand in der Bevölkerung formiert. Die frei werdenden Gelder sollen dann direkt in das Projekt in Airolo fliessen. Hier offenbart sich auch noch das einzige mögliche Konfliktpotential: Über die Verteilung möglicher Zusatzkosten wollen das Astra, Kanton und Gemeinde bis April entscheiden. Anschliessend soll die "B1" getaufte Variante dem Bundesrat nach dem Sommer in einem Generalprojekt unterbreitet werden. (mai/mgt)

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