Zwei neue lebensfreundliche Planeten entdeckt
Ein internationales Team von Astronomen hat im Sternbild der Leier zwei erdähnliche Planeten entdeckt. Sie vermuten, dass auf Kepler-62e und Kepler-62f lebensfreundliche Bedingungen herrschen, weil sie in einer habitablen Zone unterwegs sind.
Lebensfreundlich oder vielmehr "habitabel" bedeutet für die Wissenschaftler, dass auf beiden Sternen flüssiges Wasser existieren kann. Weil die beiden Planeten einen Radius haben, der dem 1,61-Fachen und dem 1,41-Fachen des Erdradius entspricht, vermuten die Forscher, dass es sich um Felsplaneten mit soliden Oberflächen handelt.
Der Stern, um den die zwei Planeten kreisen, ist rund 1200 Lichtjahre von der Erde entfernt und etwas kleiner und weniger heiss als die Sonne. Von der Erde aus betrachtet, laufen die Planeten in regelmässigen Abständen vor ihrem Mutterstern vorbei und schatten dabei einen Bruchteil seines Lichts ab. Dass Kepler-62e und Kepler-62f keine Gasplaneten wie Jupiter oder Neptun sind, wurde erst jetzt entdeckt. "Nehmen wir an, bei beiden handelt es sich um Felsplaneten, wie ihre Radien nahelegen", erklärt dazu Lisa Kaltenegger, Wissenschaftlerin am Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie und Teammitglied. "Gehen wir weiterhin davon aus, dass es auf diesen Planeten Wasser gibt, und dass ihre Atmosphären eine ähnliche Zusammensetzung haben wie jene der Erde - also vor allem Stickstoff, mit Anteilen von Wasser und Kohlenstoffdioxid", sagt Kaltenegger. "Unter diesen Voraussetzungen könnte auf den Oberflächen beider Planeten flüssiges Wasser vorkommen."
Kepler-62f empfängt weniger Strahlungsenergie von "seiner" Sonne als die Erde von ihrer Sonne und ist dann auf entsprechend mehr Treibhausgase angewiesen, damit er nicht einfriert. Kepler-62e hingegen ist seiner Sonne näher und braucht deshalb eine entsprechend dichte Wolkendecke, um die Strahlungsanteile der Sonne zu reflektieren. Dies könnte laut den Forschern auf flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche hinweisen.
Von ausserirdischem Leben können die Forscher nicht berichten. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt nur, dass Kepler-62e bewohnt sein könnte - falls die Atmosphärenbedingungen stimmen. Ein definitiver Nachweis ist derzeit noch Zukunftsmusik. (mai/mgt)