Zwei Gemeinden, eine Stadt
Nördlich von Luzern soll ein neues Stadtzentrum mit 600 Wohnungen und tausend Arbeitsplätzen entstehen. Geplant ist die 300’000 Quadratmeter grosse „Reissbrettstadt“ im Gebiet um den Seetalplatz in der Gemeinde Emmen. Vertreter des Kantons und der beteiligten Gemeinden stellten den Masterplan Stadtzentrum „Luzern Nord“ vor.
as Quartier Reussbühl, das seit letztem Jahr zur Stadt gehört, und der Emmer Ortsteil Emmenbrücke werden durch die Kleine Emme geteilt. Nun führt aber die Hochwassersanierung des Flusses dazu, dass die beiden Siedlungsgebiete als neues Zentrum näher zusammenrücken könnten: Wegen des Hochwasserschutzes werden mehrere Brücken über die Kleine Emme neu gebaut, in diesem Zusammenhang kann zudem der Verkehr am Seetalplatz neu organisiert werden. Und dies wiederum ermöglicht es, ein neues urbanes Zentrum zu schaffen und die Gegend aufzuwerten.
Drei neue Quartiere
Geplant sind drei neue Quartiere: Beim Bahnhof Emmenbrücke soll ein Zentrum mit bis zu zehn Geschossen hohen Häusern realisiert werden. Im Reussegg will man in Flussnähe Platz für urbanes Wohnen schaffen. Reussbühl, das künftig vom Verkehr umfahren wird, wird aufgewertet. Die Neubauten sollen helfen, die Luzerner Innenstadt zu entlasten. Entwicklungsmöglichkeiten habe die Stadt sonst nämlich kaum, erklärt dazu Baudirektor Kurt Bieder. Zudem beabsichtigt der Kanton, einen wesentlichen Teil der kantonalen Verwaltung im neuen Stadtzentrum Nord zusammen zu führen.
Realisierung in Etappen
Luzern Nord wird etappenweise gebaut werden: So ist geplant, das Hochwasserschutzprojekt soll ab 2012 umzusetzen. Man hatte es nach dem Hochwasser vom Sommer 2005 aufgegleist, das allein in der Gemeinde Emmen versicherte Schäden von insgesamt 320 Millionen Franken verursacht hatte. 2013 soll das Strassenprojekt wird gemäss Planung ab 2013 realisiert werden. Das heisst: Der Seetalplatz wird vollkommen umgestaltet, der Verkehr rollt künftig in einem grossen Einbahnring. Busse und Velos erhalten ein eigenes Trassee. Des Weiteren will man den Bahnhof von Emmenbrücke ausbauen.
Der Masterplan bildet die verbindliche Vorgabe für die Überbauungen. Der Masterplan basiert auf der Testplanung der Zürcher Pool Architekten, die auch zum städtebaulichen Begleitgremium des Projektes gehören. Um die Interessen von Kanton, Gemeinden, Grundeigentümern und Investoren zu koordinieren, wird ein Gebietsmanager eingesetzt. Dessen Aufgabe wird es auch sein, die umliegenden Quartiere von Emmenbrücke und Reussbühl mit einzubeziehen. Des Weiteren wacht ein Steuergremium den Entwicklungsprozess auf strategischer Ebene. (mai/sda)
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