Zwei Fliegen auf einen Schlag
Unabhängig vom Brand, der sich kürzlich im Simplon-Tunnel ereignet hat, müssen die über 100-jährigen Röhren in den nächsten Jahren grossflächig saniert werden.
Quelle: zvg
Der 100-jährige Simplon-Tunnel muss saniert werden.
Knapp eine Woche nach dem Brand im Simplon-Tunnel ist nach wie vor unklar, was die Ursache für das Unglück war. Auch welche Schäden der Brand angerichtet hat, ist nicht abschätzbar. Denn ausser den Feuerwehrleuten sei noch niemand am Brandort gewesen, sagte SBB-Sprecher Christian Ginsig gestern. Da die 100-jährigen Röhren aber ohnehin saniert werden muss, prüfen die SBB nun, ob sie gewisse Reparaturen im Rahmen der Sanierungsarbeiten durchführen kann.
Allerdings unterscheiden sich die Reparaturarbeiten sehr von der geplanten Sanierung. So geht es bei der Instandsetzung vor allem um die Erhöhung der Sicherheit. Unter anderem ist zwischen den zwei Röhren ein Verbindungsstollen geplant, der die Evakuierungsmöglichkeit für die Passagiere im Notfall verbessern soll. Auch Kabel, Beleuchtung und Ventilation müssen erneuert werden.
Die Sanierungsbewilligung des Bundesamtes für Verkehr wird für den Herbst erwartet. Der Simplon-Tunnel wird für 135 Millionen Franken instand gesetzt. Die Arbeiten sollen 2014 abgeschlossen sein.
Ursache noch unklar
Oberstes Ziel ist nun aber die Öffnung des Tunnels. Bisher waren die Röhren nur bedingt befahrbar. Weil sich in der Tunnelmitte eine Kreuzung befindet, wird aber bald auch die Nordhälfte jener Röhre zugänglich werden, in der sich der Brand ereignet hatte.
Bevor die ersten Reparaturarbeiten an die Hand genommen werden können, muss die Strecke im Tunnel geräumt werden. Die verbrannten Waggons werden den Behörden in Brig übergestellt, wo sie untersucht werden sollen. Die Verantwortlichen erhoffen sich, dadurch die Ursache für den Brand zu finden.
Gemäss einer Vermutung der italienischen Brandermittler soll eine schlecht fixierte Wagenblache Schuld am Feuer sein. Diese soll mit der Fahrleitung in Kontakt gekommen sein. Bei der Kontrollstation im italienischen Brelia wurden bei der Zugsdurchfahrt jedenfalls mehrere Kurzschlüsse festgestellt. (ffi/sda)