12:16 BAUBRANCHE

Zwei Drittel der Wohnbauten im Besitz von Privatpersonen

Teaserbild-Quelle: Free-Photos, Pixabay-Lizenz

Während gut ein Zehntel der Wohngebäude (11,5 Prozent) in der Schweiz juristischen Personen gehört, befinden sich rund zwei Drittel – oder 67,5 Prozent – im Besitz von Privaten. Und bei 14,4% der Immobilien handelt es sich bei den Eigentümern um Gemeinschaften. Das zeigen dieser Tage veröffentlichte Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Wegen der Digitalisierung und Harmonisierung der Grundbücher auf nationaler Ebene kann das BFS neu eine Statistik zu den Eigentümertypen der Wohngebäude erstellen. Wie das BFS schreibt, soll die Statistik jährlich erscheinen. Nun liegen die ersten Daten vor und zwar zum Jahr 2020. Sie zeigen, dass sich im Jahr 2020 insgesamt 67,5% der Wohngebäude im Besitz von Privatpersonen befanden.

Juristische Personen

Jedes zehnte Wohngebäude befand sich im 2020 Eigentum einer juristischen Person. Dabei handelte es sich bei knapp der Hälfte (40,5%) der Fälle um Unternehmen, die in der Bau- oder Immobilienwirtschaft tätig waren. Versicherungen oder Finanzinstitute machten 19,0% aus und Verwaltungen 10,9% Verwaltungen.

Unterschiede bei Gebäudetypen

Der  Prozentsatz der privaten Besitzer je nach Gebäudekategorie: Bei über der Hälfte der erfassten Gebäude handelt es sich um Einfamilienhäuser. Sie gehörten zu 75,5% Privatpersonen und zu 18,3% Gemeinschaften, hauptsächlich einfachen Gesellschaften. Mehrfamilienhäuser waren hingegen lediglich zu gut der Hälfte (56,6%) Eigentum von Privatpersonen. 19,8% der Gebäude in dieser Kategorie gehörten juristischen Personen und 9,3% Gemeinschaften. Bei  13,4% sind mindestens zwei Eigentümertypen erfasst und der Kategorie «Gemischt» zugerechnet worden.

Sowohl die kantonalen Rahmenbedingungen was Wohnraum, Steuern, Immobilienmarkt und Wirtschaft betrifft, aber auch die  auch die Struktur des Gebäudebestands wirken sich auf die Verteilung der Grundeigentümer aus: In Appenzell-Innerrhoden und im Tessin war im Jahr 2020 mit 84% respektive  82,8% ein relativ grosser Teil der Wohngebäude Eigentum von Privatpersonen. Viel tiefer ist der Anteil in Basel-Stadt, mit gerade Mal 40,6%; Basel-Stadt verzeichnete somit auch den höchsten Anteil an Gebäuden im Besitz von juristischen Personen (30,5%). Ähnliches gilt für den Kanton Genf, wo 25,7% der Wohnbauten juristischen Personen gehören.

Die Kantone Basel-Landschaft (37,9%), Aargau (29,8%) und Bern (27,3%) wiesen einen besonders hohen Anteil an Gebäuden im Besitz von Gemeinschaften aus.

Gebäude mit acht oder mehr Geschossen im Besitz juristischer Personen

Die Zahlen des BFS zeigen auch: Je grösser ein Gebäude ist, umso eher gehört es einer juristischen Person. 2020 konnten diesem Eigentümertyp zwei Drittel (65,4%) der Gebäude mit acht oder mehr Stockwerken zugeordnet werden. Bei Gebäuden mit sechs bis sieben Stockwerken belief sich der Anteil auf 52,3%, bei jenen mit vier bis fünf Stockwerken auf 33,5%. Kleine Gebäude gehören grossmehrheitlich Privatpersonen. Bei den ein- und zweistöckigen Gebäuden traf dies auf 74,6% bzw. 74,9% und bei den dreistöckigen auf 67% zu.

Vor 1919 erbaute Immobilien hauptsächlich Privateigentum

Alte Gebäude befinden sich häufiger im Besitz von Privatpersonen als neuere: So waren 2020 72,4% der vor 1919 erbauten Immobilien Eigentum von Privatpersonen. Bei den Gebäuden aus den Jahren 2016 bis 2020 belief sich dieser Anteil dagegen lediglich auf 56,1%. Wie das BFS schreibt, muss hier berücksichtigt werden, dass sich ein Teil der sich erst seit Kurzem auf dem Markt befindenden Gebäude noch im Besitz der Bauunternehmer sind.

Der Anteil der Gebäude mit mindestens zwei Eigentümertypen (Kategorie «Gemischt») nimmt ab der Bauperiode 1970 bis 1980 zu. Zwischen den Baujahren 1970 und 2020 verdoppelte er sich von 6,4% auf 13%. Laut BFS hängt dieser Anstieg mit der Aufnahme des Stockwerkeigentums in das Schweizerische Zivilgesetzbuch im Jahr 1965 zusammen.

Bau- und Immobilienunternehmen

2020 war jedes zehnte Wohngebäude Eigentum einer juristischen Person. Dabei handelte es sich bei knapp der Hälfte (40,5%) der Fälle um Unternehmen, die in der Bau- oder Immobilienwirtschaft tätig waren. Versicherungen oder Finanzinstitute machten 19,0% aus. 10,9% der Gebäude im Besitz von juristischen Personen gehörten öffentlichen Verwaltungen. (mai/mgt)

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