Zusammensetzung und Herkunft von Feinstaub beeinflussen schädliche Wirkung
Nicht die Partikelkonzentration, sondern die chemisch-physikalische Zusammensetzung und die Herkunft des Feinstaubs ist entscheidend, was dessen schädliche Wirkung auf den Organismus anbelangt. Dies haben Forscher des italienischen Instituts für Atmosphärenwissenschaften herausgefunden.
Die Wissenschafter haben dazu drei Arten von Feinstaub untersucht. So analysierten sie „Standardfeinstaub“, wie er unter normalen klimatischen und atmosphärischen Bedingungen vorhanden ist aber auch eine Stichprobe aus den fliegenden Sahara-Sänden sowie eine aus einer für die städtischen Ballungsgebiete typischen Situation, die wegen der Verkehrs- und Industriedichte über einen hohen Anteil an Kohlenstoffoxiden verfügt.
Der Feinstaub der letztgenannten Sorte ist am gesundheitsschädlichsten, wie Projektleiter Daniele Contini erklärt. Die Probe aus dem Ballungsgebiet beinhaltete Partikelgrössen von unter 2,5 und zehn Mircron. Dabei zeigte sich, dass Kohlenstoff der mit Abstand grösste Risikofaktor für die menschliche Gesundheit ist. „Bei den üblichen amtlichen Messungen über die Qualität der Atemluft und der anschließenden Datenauswertung sollte deshalb mehr auf die Herkunft der Schadstoffe und ihre chemische Zusammensetzung eingegangen werden“, so der Wissenschaftler.
Contini und seine Kollegen wandten bei ihrer Untersuchung die „Data Driven Testing“-Methode an. Sie bezieht bei der Wirkungsweise der Schadstoffe auch die zeitliche Komponente mit ein. (mai/mgt)