Zukünftige Passagiere sind gefragt
Einer der Meilensteine zum Tram Region Bern ist gesetzt: Der Entwurf des Vorprojekts zur neuen Tramlinie zwischen Köniz und Ostermundigen steht. Bis im Juni kann sich die Bevölkerung dazu äussern.
Die Linie soll die übrigen Verkehrsteilnehmer so wenig wie möglich behindern. Wo möglich, fährt das Tram auf einem eigenen Trassee, zudem bestehen an fast allen Haltestellen bestehen Überholmöglichkeiten. Dies geht aus dem Entwurf des Vorprojekts hervor, den die Berner Verkehrsdirektorin Barbara Egger-Jenzer den Medien präsentierte. Die Linienführung von „Tram Region Bern“ nehme auch Rücksicht auf städtebaulich sensible Orte, etwa das Schloss Köniz und das Balsigergut in Kleinwabern, so die Regierungsrätin.
In Schliern bei Köniz, auf der Rüti Ostermundigen und in Kleinwabern sind Wendeschlaufen geplant. Auf der Rüti favorisieren die Planer dabei einen Tunnel als eleganteste, aber auch teuerste Variante. Teuer wäre laut Egger-Jenzer auch die vorgesehene Vernetzung des Trams mit der S-Bahn beim Bahnhof Ostermundigen. In beiden Fällen sind endgültige Entscheide erst möglich, wenn genauere Kostenschätzungen vorliegen.
Planerische Herausforderung
Durch die Berner Innenstadt wird die neue Linie auf den bestehenden Gleisen verkehren. Damit die Hauptverkehrsachse entlastet werden kann, soll die Buslinie 12 in die Bundesgasse verlegt werden. Zusätzlich will die Stadt Bern zusammen mit dem Kanton das Projekt einer zweiten Tramachse in der Innenstadt vorantreiben, wie die Stadtberner Gemeinderätin Regula Rytz erklärt. Dies soll allerdings unabhängig vom Tram Region Bern geschehen. Rytz und auch die Vertreter der Gemeinden Köniz und Ostermundigen betonten, dass die neue Tramlinie nicht nur eine planerische Herausforderung sei, sondern auch Chancen für eine städtebauliche Aufwertung böten.
Die Bauarbeiten für das schätzungsweise 260 Millionen Franken teure Projekt sollen Ende 2014 beginnen. Der Zeitplan müsse unbedingt eingehalten werden, so Egger-Jenzer. Zumal das Tramprojekt auf Bundesgelder angewiesen sei und es in harter Konkurrenz zu anderen Agglomerationsprojekten stehe. „Ohne Mitfinanzierung des Bundes schaffen wir es nicht“, sagte Egger-Jenzer. Man dürfe deshalb wohl über zusätzliche Projektteile nachdenken, aber diese unabhängig von Tram Region Bern weiterverfolgt werden. Werde der Bau später als 2014 begonnen, fliessen die Bundesgelder laut Egger-Jenzer anderswo. (sda)