Zuger Innovationspreis für digitalisierten Hydraulikaufzug
Die Firma Bucher Hydraulics AG in Neuheim hat den Zuger Innovationspreis 2019 gewonnen. Die mit 10'000 Franken dotierte Auszeichnung ist eine Anerkennung für den digitalisierten Hydraulikaufzug, den das Unternehmen entwickelte.
Bucher Hydraulics AG gewann mit ihrem digitalisierten Hydraulikaufzug den Zuger Innovationspreis 2019. (Quelle: bucherhydraulics.com)
Bisher erfüllten hydraulische Antriebe bei Aufzügen zwar ihre Funktion, doch waren die Ventile quasi «blind». Durch eine neue Schnittstelle werden die hydraulischen Ventile sozusagen mit «Augen» versehen, was eine kürzere, sanftere und präzisere Lift-Fahrtermöglicht. Dies berichtet der Entwicklungsleiter bei Bucher Hydraulics, Christian Schleihs, in einer Mitteilung von Donnerstag.
«iValve» nennt sich das Liftregelventil des auf hydraulische Sicherheitsventile und Aufzugskomponenten spezialisierten Unternehmens, das mit Hilfe eines integrierten Lernalgorithmus neben Energieeinsparungen auch eine sehr genaue Positionierung erlaubt. Vor allem der letztere Aspekt stellt einen Innovationssprung dar, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Bislang war eine Regelung der Fahrt bis in die Endlage aufgrund von fehlenden Echtzeit-Betriebsdaten nicht möglich.
Daten in Echtzeit sammeln
Im Rahmen des Projekts «CANopen-Lift» stattet die Bucher Hydraulics AG das «iValve» als weltweit erstes Aufzugs-Hydraulikventil mit einer CAN-Bus-Kommunikationsschnittstelle aus. Damit kann das intelligente Ventil direkt mit der zentralen Kommunikation des Liftsystems verbunden werden.
Die dadurch bereitgestellten Echtzeit-Betriebsdaten werden anschliessend zur Regelung einer optimalen Etagen-Einfahrt genutzt. Eine schleichende Einfahrt kann auf ein Minimum begrenzt und die Geräte in einer Art «Sleep/Wake-Up-Modus» betrieben werden. Durch einen solchen Standby-Modus kann beim Hydraulikaufzug wiederum Energie gespart werden.
Dank der neuen Schnittstelle des Ventilcontrollers mit Namen «iCon» könnten die Betriebsdaten der Hydraulik zudem auch online und in Echtzeit abgerufen werden. So wird die Fernwartung der Anlage möglich und notwendige Instandsetzungsarbeiten könnten im Voraus geplant und auf Rand- oder Stillstandzeiten gelegt werden.
Bestehende Anlagen ergänzen
Da die «iCon»-Elektronik modular aufgebaut ist, kann laut dem Unternehmen jedes bestehende «iValve»-System mit wenig Aufwand um die neue Schnittstelle ergänzt werden. Energiesparpotenzial sieht Bucher Hydraulics daher auch bei den weltweit über 50‘000 bestehenden «iValve»-Anlagen.
Mit dem Projekt «CANopen-Lift» gewann Bucher Hydraulics nun den mit 10‘000 Franken dotierten Zuger Innovationspreis 2019. Die Firma setzte sich damit gegen 25 Konkurrenten durch. Und konnte mit ihrer Innovation drei neue Arbeitsplätze sowie 60 weitere sicherstellen, wie die Zuger Volkswirtschaftsdirektion anlässlich der Preisverleihung am Mittwoch mitteilte.
Der Zuger Innovationspreis wird seit 1993 an Unternehmen vergeben, die mit einer volkswirtschaftlich, sozial und ökologisch sinnvollen Innovation neue Arbeitsplätze schaffen oder bestehende Arbeitsplätze erhalten.
Das Preisgeld will Bucher Hydraulics nach eigenen Angaben für den Aufbau von Infrastruktur im Bereich der Arbeitsplätze der neuen Elektronik-Lernenden in Neuheim verwenden. (pb)