Zürich: Siegerprojekt für Wache Nord bekannt
In der Stadt Zürich sollen mehrere neue Wachen von Schutz und Rettung entstehen. Der Grundstein wird mit der Wache Nord gelegt. Die Zürcher Büros Enzmann Fischer Partner AG und Schnetzer Puskas Ingenieure AG haben mit «Mazinga» das Siegerprojekt entworfen.
Schon heute können Feuerwehr und Rettungsdienst in der Limmatstadt nicht immer innerhalb von zehn Minuten vor Ort sein. Angesichts des Bevölkerungswachstums wird sich dieses Problem in den nächsten Jahren noch verschärfen. Deshalb sollen neue Wachen für Schutz und Rettung gebaut werden. Die erste ist die Wache Nord mit integrierter Zentraler Einsatzlogistik auf dem Areal Binzmühlenstrasse, ganz in der Nähe des EWZ-Unterwerks Oerlikon.
Aus einem anonymen Architekturwettbewerb ging der Vorschlag von Enzmann Fischer Partner AG und Schnetzer Puskas Ingenieure AG als Sieger hervor. Wie es in einer Mitteilung des Zürcher Hochbaudepartements heisst, stand bei der Beurteilung durch die Jury vor allem der Betrieb im Zentrum. Das Projekt «Mazinga» habe wegen des «optimal organisierten Raumprogramms» überzeugt, aber auch aufgrund der «schlüssigen Anordnung der Flächen für das Einsatzpersonal rund um eine zentrale Übungshalle». Der geplante Neubau erinnert an die Industriehallen von Oerlikon. Deshalb zeichne es sich gut als öffentliches Gebäude in der von Gewerbe- und Dienstleistungsbauten geprägten Umgebung aus. Auch in Sachen Wohnlichkeit konnte «Mazinga» punkten: «Lichthöfe über die ganze Höhe des Gebäudes erzeugen Beziehungen zwischen den Nutzungseinheiten und eine wohnliche Atmosphäre für die Einsatzkräfte», heisst es. An der Südfassade sollen Solarpanels angebracht werden, ausserdem wird der Neubau im Minergie-P-Standard angestrebt.
Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 60 Millionen Franken. Der Objektkredit wird jedoch 84 Millionen betragen, weil auch der Landwert, die Altlastensanierung, die Erstellung einer Lichtsignalanlage an der Binzmühlenstrasse und Kreditreserven berücksichtigt werden. Nicht enthalten sind die Büroflächen einer allfälligen Erweiterung, die in einer zweiten Etappe realisiert werden soll. Der Objektkredit wird 2019 dem Gemeinderat vorgelegt, die Volksabstimmung soll dann 2020 stattfinden. Vier Jahre später ist die Inbetriebnahme geplant.
Nebst dem Neubau der Wache Nord sieht die Standortstrategie Schutz & Rettung vor, in 15 bis 20 Jahren auch im Osten und Westen Neubauten zu realisieren – dies zusätzlich zu den bestehenden Wachen Süd, Zentrum und Flughafen. Alle Wachen sollen mit Einheiten der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes besetzt werden. Eine Ausnahme bildet die Wache Zentrum. Aus Platzgründen werde dort weiterhin ausschliesslich der Rettungsdienst stationiert sein. Des Weiteren ist eine Integration der Einheiten der Milizfeuerwehr und des Materials vorgesehen. (mt/pd)