Zürcher Staatsarchiv: Mehr Platz für Akten am Laufmeter
25 Millionen investiert der Kanton Zürich in die dritte Erweiterung seines Staatsarchivs auf dem Zürcher Universitäts-Campus Irchel. Dennoch dürften die Lagerkapazitäten im Jahr 2035 bereits wieder erschöpft sein.
Wer etwas zum Kanton Zürich sucht, findet es im Staatsarchiv. Dieses bewahrt schliesslich alle überlieferungswürdigen kantonalen Unterlagen auf und macht sie öffentlich zugänglich. Archiviert sind Akten und Urkunden, die bis zu 1150 Jahre zurückreichen. Und jedes Jahr kommen durchschnittlich 1000 Laufmeter Akten aus der Verwaltung neu hinzu. Deshalb ist die Diskussion über die Erreichung der Kapazitätsgrenze im Staatsarchiv eine einzige Konstante.
1982 wurde das erste Gebäude auf dem Campus Irchel, der sogenannte Bau 1, in Betrieb genommen. 2006 kam der Bau 2 als grosszügige Erweiterung hinzu. Doch bereits 2019 werden die Magazinreserven dieser Gebäude erschöpft sein. Am Dienstag gaben deshalb Justizdirektorin Jacqueline Fehr, Kantonsbaumeister Matthias Haag und Staatsarchivar Beat Gnädinger mit dem Spatenstich den Startschuss zum Bau der dritten Etappe. Der sogenannte Bau 3 wird eine Lagerkapazität von 16 bis 18 Laufkilometern Akten aufweisen, was ungefähr bis ins Jahr 2035 ausreichen dürfte.
Nahtloser Anschluss
Unter der Federführung des kantonalen Hochbauamts wird das Projekt «élastique» des Zürcher Büros Architektick AG realisiert, das 2013 siegreich aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangen war. Zunächst erfolgen die Aushubarbeiten für die Baugrube. Diese sind bis im August 2017 beendet. Im Anschluss wird mit dem Bau des Gebäudes begonnen, der im 1. Quartal 2019 abgeschlossen sein soll.
Die gut 25 Millionen Franken teure dritte Erweiterung des Staatsarchivs schliesst unter- und oberirdisch nahtlos an den Bau 2 an. Im Erdgeschoss werden die Publikumsbereiche durch mehrere Konsultationsräume erweitert. Im Obergeschoss entstehen Räumlichkeiten, um die abgelieferten Aktenbestände zu erschliessen. Auch die bestehenden Werkstätten für die Restaurierung der Bestände werden erweitert. Für die Foto- und Filmdokumente in analoger Form werden zudem speziell klimatisierte Räume erstellt, um diese für das 20. Jahrhundert wichtigen Quellen für die Nachwelt zu erhalten. (pd/gd)