Zürcher sind das Zünglein an der Waage
Die Stadtzürcher Stimmberechtigten befinden am 13. Juni über den Erweiterungsbau des Landesmuseums. Damit verbunden ist eine Landabgabe. Diese braucht es, damit das Projekt überhaupt realisiert werden kann.
Seit 2005 wird das Landesmuseum einer umfassenden Sanierung unterzogen. Zum Projekt gehört ein Erweiterungsbau. Dieser soll die Ausstellungsfläche für Dauer- und Wechselausstellungen von 5'000 auf 7'200 Quadratmeter erhöhen und gleichzeitig Platz für eine moderne Infrastruktur schaffen. Überdies soll dort auch ein öffentlich zugängliches Studienzentrum mit Bibliothek untergebracht werden.
Kosten soll der Erweiterungsbau 111 Millionen Franken. Für 76 Millionen dieses Betrages kommt der Bund auf, 20 Millionen bezahlt der Kanton Zürich, fünf Millionen sollen Private aufbringen. Und zehn Millionen steuert die Stadt Zürich bei: Diese Summe setzt sich aus einem einem Standortbeitrag in der Höhe von 6,75 Millionen Franken und dem Wert der Landabtretung von 3,25 Millionen Franken und zusammen. Bei Letzterem handelt sich um 1’360 Quadratmeter Land des 36'400 Quadratmeter grossen Platzspitzparks, die mit der Realisierung des Projekts wegfallen. Laut dem Stadtrat entspricht entspricht dies etwa 3,7 Prozent der Gesamtfläche des Platzspitzparks.
Dagegen hat nun das Komitee „Nein zur Zerstörung des Parks beim Landesmuseum“ das Referendum eingereicht. Nach Ansicht der politisch bunt gemischten Gegnerschaft müssten der Erweiterung „wesentliche Teile“ des Parks geopfert werden. Zudem habe man alternative Standorte nie ernsthaft geprüft, monieren die Gegner weiter. Somit steht und fällt das Projekt mit der Abstimmung. Die Stimmbürger sind hier sozusagen das Zünglein an der Waage: Sagen sie Nein, kann der Erweiterungsbau kaum realisiert werden. (mai/sda)
Mehr über das Projekt im Artikel
„Krieg der Heimatschützer“ aus dem „baublatt“, Ausgabe 18
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