Zürcher Neinsager
Neben den Ständerats-Wahlen entschieden die Schweizer am Sonntag über viele kommunale und kantonale Vorlagen. Darunter fanden sich auch einige baurelevante Themen wie zum Beispiel die Vorlage über den Flughafen Zürich.
Quelle: Rama
Am Flughafen Zürich sollen Neu- und Ausbauten von Pisten und neue Flugrouten über dicht besiedeltes Gebiet nicht verboten werden
Im Kanton Zürich sagten die Stimmberechtigten zweimal Nein. So sollen am Flughafen Zürich Neu- und Ausbauten von Pisten und neue Flugrouten über dicht besiedeltes Gebiet nicht verboten werden. Die von 42 Gemeinden lancierte Behördeninitiative «Kein Neu- und Ausbau von Pisten», die eine Änderung des Flughafengesetzes vorsah, wurde mit 58,8 Prozent verworfen. Auch der Gegenvorschlag hatte keine Chance.
Ebenfalls bachab geschickt wurde mit 63 Prozent die kantonale vom TCS lancierte Volksinitiative "Stau weg!", die den Ausbau des Nationalstrassennetzes in der Region vorsah. Damit wollten die Initianten erreichen, dass die Verkehrsstaus rund um Zürich reduziert werden. Die Stimmberechtigten erachteten den Ausbau jedoch nicht als das geeignete Mittel dazu.
Auch in der Zürcher Gemeinde Dübendorf sagten die Stimmberechtigten Nein. Und zwar zum 114 Meter hohen Hochhaus „Giessen“. Mit 3084 Stimmen haben sie den Gestaltungsplan zum Scheitern verurteilt. Damit kann das Projekt weder ausgearbeitet und noch realisiert werden.
Dafür sprachen sich die Stimmberechtigten der Stadt Zürich mit einem überwältigendem Mehr von 75,9 Prozent für den wohnpolitischen Grundsatzartikel aus. Er verlangt eine schrittweise Erhöhung des Anteils gemeinnütziger Wohnungen von heute knapp einem Viertel auf einen Drittel.
Vom städtischen Wahlvolk ebenfalls gutgeheissen wurde mit einem 59,5 Prozent Ja-Stimmen-Anteil ein Objektkredit von knapp 4 Millionen Franken für die Erstellung des Vulkanplatzes beim Bahnhof Altstetten und der Endhaltestelle des neuen Trams Zürich-West. Einerseits soll er als Umsteigeplatz dienen, anderseits das Quartier als Treffpunkt und Erholungsraum beleben.
Zweimla Ja im Kanton Aargau
Im Kanton Aargau sprachen sich die Badener Stimmberechtigten für die Sanierung des überlasteten Verkehrsknotenpunkts Schulhausplatz aus. Mit 59,7 Prozent wurde der Kredit von 47,3 Millionen Franken genehmigt. Der Schulhausplatz ist die wichtigste Verkehrsdrehscheibe im Ostaargau. Mit über 46'000 Autos und knapp 1500 Bussen pro Tag ist der Platz eine der am stärksten belasteten Kreuzungen der Schweiz. Die Bauarbeiten sollen im Frühling 2014 beginnen und rund drei Jahre dauern. Die Gesamtkosten für die Neugestaltung und Sanierung des Schulhausplatzes betragen 94,7 Millionen Franken. Der Kanton Aargau will die Hälfte des „Jahrhundertprojektes“ finanzieren.
Auch in der Stadt Aarau kann gebaut werden. 4689 Stimmberechtigte haben der Sanierung des Pestalozzischulhauses beim Aarauer Bahnhof zugestimmt. Für das Schulhaus der Handelssschule KV Aarau sollen 17,5 Millionen Franken aufgewendet werden.
Skigebiet darf entstehen
Im Kanton Graubünden kann das Projekt für eine der grössten Skiarenen der Schweiz vorangetrieben werden. Die Stimmberechtigten der Gemeinde Vaz/Obervaz genehmigten im zweiten Anlauf mit einem Ja-Anteil von 57,7 Prozent die Skigebietsverbindung zwischen Lenzerheide und Arosa. Mit der Zustimmung zur Teilrevision der Ortsplanung in Vaz/Obervaz ist der Weg frei für die Einleitung des Plangenehmigungs- und Konzessionsverfahrens für die neue Seilbahn. Die Verbindung der beiden Skigebiete über das Urdental erschliesst über 200 Pistenkilometer, womit eines der zehn grössten Skigebiete der Schweiz entsteht. (ffi/sda)