Zürcher kommentieren Stadtentwicklung
Zurzeit findet eine besondere, virtuelle Premiere im deutschsprachigen Raum statt: Weil der Zürcher Stadtrat die Bevölkerung stärker in die Stadtentwicklung mit einbeziehen will, lanciert er eine Internet-Diskussion.
Während dreier Tage können Interessierte auf www.stadtdebatte.ch ihre Anregungen, Vorschläge und Wünsche einbringen und mit anderen diskutieren. Die Plattform sei „keine Klagemauer und keine Entscheidungsinstanz“, sagte Stadtpräsidentin Corine Mauch vor den Medien. Gefragt seien Ideen und Meinungen. Diskutiert wird in fünf thematischen Foren: „Wie soll sich Zürich baulich verändern?“, „Wo liegen Zürichs Grenzen?“, „Wie wollen wir zusammen leben?“, „Wie leben wir mit 2000 Watt?“ und „Wie bewegen wir uns in der Stadt?“. – Die Beiträge werden dann ausgewertet, das resultierende Stimmungsbild soll Anregung für künftige Entwicklungen bieten. Die Online-Debatte ist laut Hochbauvorsteher André Odermatt allerdings nur eines von zahlreichen Projekten des Legislaturschwerpunkts „Stadt und Quartiere“, in dem die 34 Quartiere im Zentrum stehen.
Im Hinblick auf die Teilrevision der Bau und Zonenordnung (BZO) werde die Bevölkerung frühzeitig und intensiv einbezogen, so Odermatt. Als Grundlage für die Teilrevision dienen Quartierleitbilder, die man in enger Zusammenarbeit mit den Quartierbewohnern erarbeiten will. Allerdings könne dies nicht für jedes einzelne Quartier erfolgen, schränkte Odermatt ein - dafür reichten die Kapazitäten nicht aus. Ins Visier genommen werden deshalb diejenigen Quartiere, die sich verstärkt im Wandel befinden.
Ein besonders Augenmerk müsse man auf den sozialen Aspekt haben, betonte Sozialvorsteher Martin Waser. Die Stadt realisiere laufend Projekte und lasse so neue Lebensräume entstehen. Zentral sei zu erreichen, dass die Quartierbevölkerung diese „in Besitz“ nehme. Dazu brauche es gezielte Anstösse. (mai/sda)
Weitere Informationen gibt es unter: www.stadt-zuerich.ch/stadtdebatte