Zürcher Baudirektion lanciert Biberkonzept
In jüngster Zeit ist die Biberpopulation im Kanton Zürich stark gewachsen. Darauf reagiert die Zürcher Baudirektion darauf nun mit einem kantonalen Biberkonzept und der Einrichtung einer Beratungsstelle. Damit soll der Bestand gesichert und gleichzeitig die Konflikte zwischen Mensch und Tier auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Zahl der Biber im Kanton Zürich ist in den vergangenen Jahren auf rund 250 Exemplare angewachsen. Die Spuren, die sie in der Landschaft hinterlassen, sind teils nicht zu übersehen. Zudem besiedeln wandernde Jungtiere zunehmend vom Menschen geprägte Gebiete, womit es laut Baudirektion vermehrt zu Konflikten kommt. Insbesondere Land- und Forstwirtschaft leiden unter den Nagern. So kommt es neben Frassschäden an Kulturen und Bäumen wegen Biberdämmen auch zum Rückstau von Gewässern. Schwierig wird es, wenn Wege unterhöhlt oder Hochwasserschutzdämme gefährdet werden.
Grundlage für das neue Biberkonzept ist ein periodisches Monitoring des Biberbestandes. Dies soll helfen, im Konfliktfall schnell umsetzbare Lösungen zu finden und die Schäden zu minimieren. Eine wichtige Rolle spielen laut Baudirektion auch präventive Massnahmen wie Gewässerrenaturierungen. Nur wenn solche Massnahmen erfolglos blieben, dürften Biber aus einem Gewässer entfernt werden, teilt die Baudirektion mit. Dafür bräuchte es zudem eine Bewilligung des Bundes. Die geplante kantonale Biberfachstelle soll künftig als Anlauf- und Beratungsstelle für betroffene Landbesitzer dienen. Zugleich soll sie die Öffentlichkeit über den Biber und seine Eigenarten informieren.
Vor 200 Jahren galt der Biber in der Schweiz als ausgerottet. Dank der erfolgreichen Wiederansiedlung des Bibers zwischen 1956 und 1977 leben heute rund 2000 Tiere im Land. Trotzdem zählt der Biber auch heute noch zu den vom Aussterben bedrohten Arten und darf nicht gejagt werden. (mai)
Internettipp: Website der Biberfachstelle des Bundesamts für Umwelt www.cscf.ch