Zuckerbäckerschloss im Dornröschenschlaf?
Das Château Gütsch, das oberhalb von Luzern thront, soll renoviert und erweitert werden. Doch nun machen Gerüchte in der Luzerner Immobilienszene die Runde, dass man das Hotel verkaufen will.
Quelle: zvg
Märchenhafte Ansicht: das Château Gütsch auf einer alten Postkarte.
Nachdem der russische Milliardär Alexander Lebedev und seine National Reserve Corporation das schlossartige Hotel oberhalb von Luzern übernommen hatten, beschloss man, den Bau aus dem 19. Jahrhundert zu renovieren und zu erweitern. Kosten soll das Projekt gemäss früheren Angaben Lebedevs 50 bis 70 Millionen Franken. Vergangenen Juli erteilte der Luzerner Stadtrat schliesslich die nötige Baubewilligung. Und seit Ende Oktober ist das Château nun wegen Umbauarbeiten geschlossen. In rund drei Jahren soll es als Boutiquehotel seine Türen wieder öffnen.
Ob es tatsächlich so weit kommt, scheint derzeit fraglich. Zumindest, wenn man den Gerüchten Glauben schenkt, die laut der „Neuen Luzerner Zeitung“ gegenwärtig die Runde machen: Das Objekt werde in Immobilienkreisen zum Kauf angeboten, wie mehrere voneinander unabhängige Quellen gegenüber der Zeitung bestätigt hätten. Selbst in der Immobilienabteilung einer grossen Bank in Zürich habe man davon gehört. Die Zeitung zitiert einen anonym bleiben wollender Immobilienhändler: „Man erzählt sich zwei Varianten: Die eine besagt, dass dem Investor schlicht die Lust an diesem exklusiven Hobbyobjekt vergangen ist. Die andere Version ist die, dass seine Liquidität nicht mehr gleich üppig ist wie auch schon.“ Gabriela Hammer, Geschäftsführerin der Immobilien Gütsch AG, erklärte auf Anfrage der Zeitung hingegen, dass alles planmässig verlaufe und der Baustart voraussichtlich im nächsten Frühling erfolge.
Die Architekten Daniele Marques und Iwan Bühler bestätigten gegenüber der „Neuen Luzerner Zeitung“, dass die Planungsarbeiten zurzeit ruhen. Ihre Arbeit sei derzeit auf „Stand-by“, also in Ruhestellung. Den genauen Grund kenne man nicht. Laut Hammer soll sich die Ruhestellung jedoch nur auf den baulichen Bereich beziehen. Man arbeite intensiv an der Optimierung des Konzeptes. Zudem sind Lebedews Verkaufsabsichten gemäss Hammer Gerüchte. Trotzdem: Dass ein Verkauf zu einem späteren Zeitpunkt ein Thema sein könnte, will sie nicht ausschliessen: „Was in ein paar Monaten ist, wissen wir nicht.“ (mai)