Zu viele MEM-Gelder aus dem Fonds genommen?
Die Gewerkschaft Unia hat gegen den Verband Angestellte Schweiz Klage eingereicht. Die Arbeitnehmerorganisation wird verdächtigt, zu viel Geld aus einer gemeinsamen Kasse bezogen zu haben.
Die Unia wirft Angestellte Schweiz vor, während Jahren zu viel Geld aus dem Solidaritätsbeitragsfonds der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie entnommen zu haben. Deshalb reichte sie kürzlich beim Richteramt Olten-Gösgen SO eine Klage ein, in der sie vollen Einblick in die Bücher verlangt. „Wir wollen nur sorgfältig prüfen lassen, wie viel Geld der Verband Angestellt Schweiz von 2004 bis heute aus dem Fonds bezogen hat“, sagt der Unia-Vertreter und Berner SP-Nationalrat Corrado Pardini auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung Schweiz am Sonntag.
Pardini sagte, dass die Klage keine Forderung einer Rückzahlung der zu viel bezogenen Gelder enthalte. Gemäss dem Zeitungsbericht soll es um einen Betrag von rund 16 Millionen Franken gehen. „Wir verlangen nur Transparenz, damit wir sichergehen können, dass alles regelkonform ablief.“ Der Industrie-Sektionschef versicherte, dass die Unia ihre Klage zurückziehen werde, falls die Überprüfung zur Zufriedenheit der Gewerkschaft verlaufe.
Bevor man gegen den Verband Angestellte Schweiz Klage eingereicht habe, sei während eines Jahres versucht worden, miteinander zu diskutieren. „Leider zeigten sich die Angestellten nicht kooperativ, so dass wir handeln mussten.“ (sda)