Zahl schwerer Baustellenunfälle soll sinken
Die Zahl der Unfälle auf Schweizer Baustellen soll sinken. Das ist das Ziel einer Sicherheits-Charta der Suva. 17 Fach- und Personalverbände haben sie mitunterzeichnet.
Quelle: baublatt-Archiv
Gefährlich: Wer in der Höhe arbeitet, muss sich hinreichend schützen.
Es sei ein historischer Moment, sagte Suva-Direktor Ulrich Fricker anlässlich der Unterzeichnung der Charta, welche zu mehr Arbeitssicherheit auf Baustellen beitragen soll. Noch nie hätten so viele Organisationen gemeinsam eine Suva-Charta unterschrieben. Ziel sei es, die Zahl der Todesfälle und schwersten Invaliditätsfälle in der Baubranche zu halbieren.
28 tödliche Baustellenunfälle pro Jahr
Jeder dritte tödliche Berufsunfall passiere auf Baustellen. Dabei verlören durchschnittlich 28 Menschen jährlich das Leben, 560 würden zu Invaliden, sagte Fricker. Bezogen auf die Zahl der Beschäftigten sei einzig die Forstbranche noch gefährlicher. Dort verunglückt jährlich jeder dritte, in der Baubranche jeder fünfte Beschäftigte. Zwar sei die Unfallrate in den vergangenen Jahren im Baugewerbe rückläufig. Das genüge aber nicht, erklärte Werner Messmer, Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes.
Sicherheit ist Chefsache
Die Betriebe müssten davon überzeugt werden, „dass Sicherheit Chefsache ist“. Ein Problem dabei sei, dass das Sicherheitsdenken zwar oft in den Firmen verankert sei, aber nicht bis auf die Baustellen durchdringe. Auch wenn der Zeitdruck auf dem Bau nicht verringert werden könne, müsse nach Möglichkeiten gesucht werden, die Sicherheit zu erhöhen. Dazu gehört nach Meinung aller Charta-Unterzeichner, dass auch Sicherheitsbedenken von Arbeitern auf den Baustellen ernst genommen würden.
Mit ihrer Unterschrift verpflichten sich die Verbände, die Charta-Leitsätze umzusetzen und die Sicherheitsregeln auf Baustellen strikte einzuhalten. Dazu gehört, dass bei Sicherheitsbedenken die Arbeiten unterbrochen werden, bis das Problem behoben ist. Ulrich Fricker betonte: "Prävention ist eine Investition in die Senkung der Lohnnebenkosten und stärkt damit den Werkplatz Schweiz". Denn sinken die Unfallzahlen, müssen die Betriebe tiefere Suva-Prämien entrichten. (sda/mrm)