Wundersame Wandkleider
Der Tapetenhersteller Marburg setzt voll auf Opulenz. Deshalb hat er den exzentrischen Paradiesvogel Harald Glööckler gebeten, eine Tapetenkollektion zu entwerfen. Diese wurde in Moskau vorgestellt und ist nun auch in der Schweiz erhältlich.
Nobel soll die Welt zugrunde gehen, scheint das Motto der Marburger Tapetenfabrik zu sein. Während Europa serbelt und der Euro bröckelt, setzt das renommierte Unternehmen auf Tapetenwechsel und stellt eine neue Kollektion vor. Keine alltägliche, schliesslich stammt sie aus der Feder des Möchtegern-Designers Harald Glööckler. Dabei ist er seiner Devise "jede Frau ist eine Prinzessin" schön treu geblieben und hat sich zum Ziel gesetzt, Tapeten für Prinzessinen und natürlich auch Prinzen zu kreieren.
Pfauenfedern, Kronen und Quasten
Hält man sich die Modekollektionen des alternden Promis vor Augen (Klimbim-Kleider mit ganz viel Glanz und ganz wenig Stil) hegt man gewisse Zweifel, ob das gut gehen kann, wenn sich Glööckler an der Tapete zu schaffen macht. Glücklicherweise hat er (wahrscheinlich) erfahrene Hausdesigner von Marburg zur Seite gestellt bekommen, und deshalb ist das Resultat eigentlich ganz ok. Das heisst: royalblaue Tapeten mit goldenen Applikationen, rote mit Strass verzierte Tapeten, Leopardenoptik mit goldenen Schleifen oder aus Kronen schwebende Engelsflügel.
Gefertigt werden die Modelle mit viel Know-how des Traditionshauses Marburg. Beispiele seiner Produktionsanlagen sind präzise Haschuren, feine Oberflächenstrukturen, die durch eine handgearbeitete Gravur- und Ätztechnik auf der Druckwalze entstehen, was eine hochwertige Reliefhaptik ergibt. Mit raffinierter Farbgebung und irisierenden Pigmenten entstehen Dessins, die an schwere changierende Moirévorhänge oder an ein dichtes Federkleid erinnern. Dazu gibt es im Digitaldruck 1.80 Meter grosse Pfauenfedern in mehreren Farbstelllungen. Die Kollektion Glööckler by Marburg umfasst 66 schwere Vliestapeten auf Rollen. (ka)