15:00 BAUBRANCHE

Wollerau: Brücke als Autobahn-Zubringer

Teaserbild-Quelle: Visualisierungen zvg

Der A3-Anschluss Wollerau im Kanton Schwyz muss um rund 500 Meter verschoben werden, um das Dorf vom Verkehr zu entlasten. Als neuer Zubringer soll eine Brücke über die Fahrbahn gebaut werden. Ein früheres Projekt mit einer Tunnelvariante war 2010 an der Urne gescheitert.

Der A3-Anschluss in Wollerau liegt nahe beim Dorfzentrum. Das führt seit Jahren zu Staus im Dorf, das zudem von einer Bahnlinie durchschnitten wird. Als Entlastungsmassnahme ist seit Langem eine Verlegung des Anschlusses ins Gebiet Öltrotte – rund 500 Meter vom jetzigen Standort entfernt und weg vom Dorf – angedacht. Dafür muss ein neuer Zubringer gebaut werden. Wie es in einer Mitteilung des Schwyzer Baudepartements heisst, soll er in Form einer Brücke über der Fahrbahn realisiert werden. Die Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit seien nun abgeschlossen und das Resultat mehrheitlich positiv ausgefallen. Das Bundesamt für Strassen (Astra) habe sich bereit erklärt, in Zusammenarbeit mit dem Kanton Schwyz ein Projekt für die Verlegung inklusive Zubringer „Stegacker-Brücke“ zu starten. Zunächst wird ein Kostenteiler festgelegt. Danach folgt die Ausarbeitung des Ausführungsprojekts, wobei das bundesrechtliche Plangenehmigungsverfahren für Nationalstrassen angewendet wird.

Ampeln als Übergangslösung

Bis die Baumaschinen auffahren, wird es also noch eine Weile dauern. Der Zeithorizont bis zur Auflage und Realisierung sei lang, heisst es denn auch seitens der Regierung. Das ändert aber nichts daran, dass Wollerau bereits heute vom Verkehr überrollt wird. Deshalb soll das Problem schon jetzt entschärft werden. Wie es im Communiqué heisst, hat die Gemeinde Wollerau ein Planungsbüro beauftragt, mittels einer Studie die Wirksamkeit von Pförtner- und Dosieranlagen zu simulieren und zu bewerten. „Aufgrund der positiven Resultate haben sich Kanton und Gemeinde mit dem Einverständnis des Astra entschieden, ein Projekt mit voraussichtlich drei Lichtsignalanlagen zu realisieren.“ Wie das Höfner Volksblatt schreibt, sollen zwei davon an den Dorfeingängen platziert werden und den Verkehr dort dosieren, sobald der Kreisel im Dorfzentrum überlastet ist. Aus Sicherheitsgründen werde ein schneller Verkehrsfluss ab der Autobahn bevorzugt. Der Kanton ist bei diesem Projekt federführend. Gibt es keine gravierenden Verzögerungen wegen Einsprachen, sollen die Anlagen im Jahr 2020 in Betrieb gehen.

Widerstand aus der Nachbargemeinde

Die Pläne für eine Verlegung des A3-Anschlusses liegen seit Jahren in der Schublade und sind unumstritten. Der Bau des Zubringers hingegen verzögerte die Realisierung. Zuletzt gab es die Variante eines Zubringers mittels neu zu bauendem Fällmis-Tunnel. Im Jahr 2010 scheiterte das Vorhaben jedoch bereits im Stadium des Projektierungskredit. Die Stimmbevölkerung der Nachbargemeinde Freienbach, die vom Tunnel tangiert gewesen wäre, schickte ihn an der Urne bachab. Damit war diese Variante gestorben, und die weiteren Planungen gerieten ins Stocken. Drei Jahre später wurde die Bevölkerung erstmals über eine alternative Möglichkeit ohne Tunnel informiert. Damals erliess das Baudepartement eine Planungszone für das betreffende Gebiet, um sich für die Zukunft sämtliche Möglichkeiten offenzuhalten. Nun, da die neue Variante mit der Brücke in den Startlöchern ist, wird die Planungszone per sofort wieder aufgehoben. (mt/pd)

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