Wohnungen statt Füchse und Hasen
Der Berner Stadtrat will das Projekt der Waldstadt Bremer nicht vorzeitig beerdigen. Das Parlament hatte vor Kurzem eine Motion abgelehnt, die dem Gemeinderat die Verwendung öffentlicher Gelder für die weitere Planung des privaten Projekts untersagen wollte.
Motionär Luzius Theiler (GPB-DA) kritisierte das "Monsterprojekt", das einen schwerwiegenden Eingriff in ein Naherholungsgebiet bedinge und zudem sei es inakzeptabel, dass für die Vorarbeiten auch noch Steuergelder eingesetzt werden sollen. Mit der relativ zentrumsnah gelegenen "Waldstadt Bremer" soll die Berner Kernstadt gestärkt und bestehende Infrastruktur optimal genutzt werden. Befürworter des Projektes sehen das Projekt als aktiven Beitrag gegen die weitere Zersiedelung. Mit dem Projekt Waldstadt Bremer will das Berner Architektenteam "Bauart" Wohnraum für 6'000 bis 8'000 Menschen erschliessen. Die 43 Hektaren im Bremgartenwald, die gerodet werden müssten, würden möglichst im regionalen Rahmen kompensiert. Zudem soll die Autobahn zwischen den Anschlüssen Neufeld und Forsthaus überdacht und die Stadt Bern wieder direkt an den Bremgartenwald und das weitläufige Erholungsgebiet im Norden angebunden werden.
"Stadtberner Baumverliebtheit"
Die Motion von Projektgegner Luzius Theiler wollte den Gemeinderat dazu bringen, keine öffentlichen Gelder für die Planung der Waldstadt einzusetzen. Gemäss FDP-Sprecherin Jacqueline Gafner, wollte die Ratsmehrheit die Pläne jedoch "nicht abwürgen". Die "Stadtberner Baumverliebtheit" sei schon sehr erstaunlich - es dürfe doch nicht sein, dass es vor lauter Wald und Bäumen keinen Platz mehr für die Menschen gebe. Die vorherrschende Meinung im Gemeinderat darf auf den Punkt gebracht werden, dass die Stadtregierung zumindest die Möglichkeit haben muss, die nun vorliegende Machbarkeitsstudie unter die Lupe zu nehmen und sich eine Meinung zu bilden.
Die Motion von Projektgegner Luzius Theiler wollte den Gemeinderat dazu bringen, keine öffentlichen Gelder für die Planung der Waldstadt einzusetzen. Gemäss FDP-Sprecherin Jacqueline Gafner, wollte die Ratsmehrheit die Pläne jedoch "nicht abwürgen". Die "Stadtberner Baumverliebtheit" sei schon sehr erstaunlich - es dürfe doch nicht sein, dass es vor lauter Wald und Bäumen keinen Platz mehr für die Menschen gebe. Die vorherrschende Meinung im Gemeinderat darf auf den Punkt gebracht werden, dass die Stadtregierung zumindest die Möglichkeit haben muss, die nun vorliegende Machbarkeitsstudie unter die Lupe zu nehmen und sich eine Meinung zu bilden.
Machbarkeitsstudie noch unter Verschluss
Eine Machbarkeitsstudie vom Berner Architekturbüro Bauart wurde soeben fertiggestellt und abgegeben. Sie wird nun studiert und verwaltungsintern überprüft. Als Knackpunkt dürfte sich die Waldrodung erweisen. Möglich, dass sogar das Bundesgericht über die Rodungsbewilligung entscheiden wird. Stadtpräsident Alexander Tschäppät bezeichnete es als Pflicht einer Stadtregierung, Planungsaufgaben anzudenken und interessante Ideen wie die Waldstadt Bremer zu prüfen. In Zeiten der Wohnungsnot müsse man offen sein für unkonventionelle Ideen. Die privaten Initianten wollten ihre Machbarkeitsstudie in einigen Wochen auch der Öffentlichkeit vorstellen, kündigte Tschäppät an. Danach gebe es noch genügend Zeit für die Meinungsbildung.
Bis zu einer Realisierung gibt es aber noch weitere Stolpersteine. Die Burgergemeinde als Besitzerin des Waldes, muss diesen auch noch hergeben, was bei einem Volksmehr für das Projekt jedoch angenommen werden darf. Ausserdem herrscht über die definitive Finanzierung des "Jahrhundertprojektes" noch keine Klarheit. (mai/sda)